Bastard Peels - Keine Bilder

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VÖ: 11.09.2009
Bandinfo: Bastard Peels
Genre: Grind Core
Label: Ecocentric Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Nach der folgenreichen EP „Perverted Death“ (das noch deutlich Porn Metal-lastigere „Fishfuckstuck“ spare ich hier mal aus entwicklungstechnischen Gründen aus) legen die BASTARD PEELS aus dem finstersten Niederösterreich mit „Keine Bilder“ ihren ersten offiziellen Longplayer vor. Dem Genre entsprechend ist es zwar eher ein Shortplayer geworden, was aber im Grunde perfekt zur quick and dirty-Attitude des Trios passt und sich leitmotivisch durch das Songmaterial der Platte zieht.

Auf 26 im Schnitt unter eine Minute lange Tracks kommt das Album, und obwohl die Ausnahmemusiker Gitarrist und Sänger „Engel“ (der eine absolut bemerkenswerte Stimmband-Performance hinlegt), Basser Jürgain und Schlagwerker Urge mittlerweile ein deutsches Label im Rücken haben, setzen sie produktionstechnisch auf Handarbeit und trümmern die Scheibe im Haus der Freiwilligen Feuerwehr in Kirchberg an der Pielach ein. Trotzdem – oder gerade deswegen – lässt der Sound absolut nichts zu wünschen übrig und bietet genau das richtige Mischverhältnis aus erdigem Auraldreck und knackscharfer Härte, das ordentlicher Grindcore aufweisen muss.

Auch songtechnisch geben sich die BASTARD PEELS keine blöße, wenn auch das neue Material wesentlich geradliniger und insofern etwas unorigineller ausfällt als die Songs der unvorhersehbaren und in alle Richtungen gleichzeitig explodierenden „Perverted Death“ EP. „Keine Bilder“ drückt zwar gewaltig und treibt den Puls binnen kürzester Zeit in schwindelnde Höhen, was sich die Niederösterreicher allerdings vorwerfen lassen müssen, ist eine gewisse Abwechslungsarmut, die sich relativ bald bemerkbar macht. Die wird zwar immer wieder durch geschickt eingesetzte Breaks, Leads und Moshparts kaschiert, allerdings seltener, als es wünschenswert gewesen wäre. Und das, obwohl die Burschen auf ihrer EP bereits mehr als eindrucksvoll bewiesen haben, dass auch im engen Grindcoresett (get it?) mehr möglich ist als stur drauflos zu holzen.

Trotzdem: „Keine Bilder“ ist ein wichtiges Tondokument einer Band, die sich anschickt, in der noch immer etwas unterbesetzten österreichischen Grindcore-Szene Chaos und Anarchie zu stiften – und das gelingt bereits jetzt bestens. Wenn sich das Trio beim Songwriting jetzt noch genausowenig um gängige Genre-Konventionen scheren würde wie beim unmittelbaren Vorgänger, sind beim nächsten Mal auch höhere Weihen drin. Also nochmal zum Mitschreiben: Alle, die ihren Grindcore schnell, hart und dreckig mögen, können bedenkenlos zugreifen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (03.12.2009)

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