My Own Private Alaska - MOPA

MY OWN PRIVATE ALASKA ist wohl eine der kranksten Bands, die im vergangenen Jahr debütierten. Bewaffnet mit Klavier, Schlagzeug und Stimme blasen drei Franzosen, die von sich selbst nicht viel mehr preisgeben, als die Anfangsbuchstaben ihrer Namen (T., Y. und M. - in der Reihenfolge des zuvor genannten Instrumentariums) zum Angriff auf unsere Gehörnerven.

Harmlos, fast romantisch startet die 40-minütige Debüt EP mit perlnden Pianoklängen. Knapp eine Minute später setzen Drums und Stimme praktisch zeitgleich ein und verpassen jedem, der davon unvorbereitet getroffen wird, einen grandios verblüfften Gesichtsausdruck - und zwar mit der Vehemenz eines 40-Tonnen Sattelzuges. Ungebremst, eh klar. Was MOPA (so die niedliche Kurzform von My Own Private Alaska) mit der Kombination aus schmeichelhaften Klavierromatik, kraftvollem Schlagzeug und manisch-depressivem Geschrei auf die Bühne (bzw. auf die Konserve) bringen, ist so herrlich schizophren, daß ihnen ein Ehrenplatz in jeder Skurrilitätensammlung sicher ist. Zwischen schwer genial - die ersten beiden Kompositionen "Die For Me (If I Say Please)" und "Page Of A Dictionary" zählen mit zum Besten, was das Screamo-Genre seit langem hervorgebracht hat - und unpackbar nervtötend wird man als Hörer zwischen den Gefühlswelten der Privaten Alaskanianer hin und her gerissen.

Die EP "MOPA", die übrigens in Verwirrung stiftender DVD-Verpackung vertrieben wird, ist Verbote des kommenden Full-length-Albums, das von keinem Geringeren als Ross Robinson (KORN, LIMP BIZKIT, SLIPKNOT,...) produziert wird. Gespannt darf man auf jeden Fall sein, wie das Publikum diese höchst kontroverse Band aufnehmen wird. Wer durch diese Zeilen neugierig geworden ist, macht sich mit folgendem Youtube-Ausschnitt von "Die For Me (If I Say Please)" ein erstes Bild von MOPA: