CRYSTAL BALL - Crystallizer

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VÖ: 27.04.2018
Bandinfo: CRYSTAL BALL
Genre: Melodic Hardrock
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste

Kaum eine Band konnte kontinuierlich ihr extrem hohes Niveau in den letzten Jahren halten wie die Schweizer von CRYSTAL BALL. "Déjà-Voodoo" schallt auch heute noch gelegentlich aus meinen Boxen und so war die Vorfreude auf den nächsten Longplayer in Form von "Crystallizer" sehr hoch. Stefan Kaufmann hat erneut produziert, während das Artwork von Thomas Ewerhard stammt.

Der Opener verkörpert zugleich den Titeltrack und tönt mit ordentlich Dynamik aus den Boxen. Die Strophen offenbaren einen tollen Groove und lassen bis dahin nicht wirklich etwas vermissen. Auch die sehr melodische Bridge lässt auf einen Kracher von Refrain hoffen, doch die Realität ist zumindest ein bisschen ernüchternd. Der Chorus kommt sehr minimalistisch daher und vollendet den Song nicht in der Qualität wie es Strophen als auch Bridge vermuten ließen. Ein solider Opener würde man sagen! Das fast schon epische "Curtain Call" punktet in dieser Hinsicht wiederum vollends, zeigt sich immer wieder mit prägnanten melodischen Riffs, die hängen bleiben. "Alive For Evermore" darf gern als eines der Highlights der Platte betrachtet werden. Erneut kommt eine starke Dynamik auf und es stößt mir positiv auf, dass die ersten drei Nummern allgemein eine hohe Geschwindigkeit an den Tag legen. Ein fulminanter Track, dessen Refrain erstmal unscheinbar wirkt, die Gehörgänge danach aber umso energischer infiziert. "Crazy In The NIght" bedient die klassische CRYSTAL BALL Schiene und orientiert sich sehr stark an den Wurzeln der Band. Ein schönes Stück, das aufzeigt, wo die Jungs herkommen! "Gentleman's Agreement" umschmückt sich mit treibenden Drums, die im Refrain ihr Maximum erreichen. Ruhige Strophen, die sich bis in den melodischen Chorus rein steigern und somit einen tollen Spannungsbogen erzeugen. Obwohl mich CRYSTAL BALL gerade mit Balladen in der Vergangenheit abholen konnten, bleibt "Let Her Go With Love" bei mir leider gar nicht hängen. Zu monoton, zu austauschbar. Zum Ende hin holt man nochmal den Epicness-Faktor mit "Beauty And The Beast" hervor. Dieser epische, fast powermetallische Touch steht der Truppe sehr gut zu Gesicht und erinnert mich ein Stück weit an die Ära "Hellfire Club" von EDGUY. Power Metal mit dicken Eiern könnte man sagen! Das Finale offenbart leider Gottes die größte Durststrecke der Platte, denn sowohl "Death On Holy Ground" als auch "Dusty Deadly" und das vielversprechend beginnende "Symphony Of Life" vermögen es nicht, mich abzuholen. So wird gegen Ende wirklich viel Potenzial verschenkt.

"Crystallizer" ist mit Sicherheit keine schlechte Scheibe, aber sie bleibt dennoch im Schatten der letzten drei Alben zurück und verspielt im letzten Viertel sehr sehr viel von dem, was vorher gut aufgebaut wurde. Das wirkt sich leider negativ auf die Bewertung aus, auch wenn wir weit entfernt davon sind, dieses Album als Ausfall zu werten. Bis zum verlängerten Finale machen die Schweizer vieles richtig, doch dann verlieren sie mich irgendwie. 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Sonata (30.04.2018)

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