28.07.2016, Hafenklang, Hamburg

DOPETHRONE und POWDER FOR PIGEONS im Hafenklang

Text: Daria Paul | Fotos: Motte
Veröffentlicht am 04.08.2016

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Wenn der Hamburger Sommer mal wieder in den allerschönsten Grautönen erstrahlt und sich auch sonst ein richtiger Gute-Laune-Tag anbahnt, muss man zur Elbe, zum Hafen. Dorthin, wo man mit ein bisschen Glück beobachten kann, wie Containerschiffe in Zeitlupe aufeinanderprallen und sich in einen Schwarm verstaubter Wüstentauben auflösen. Zumindest, wenn man sich vorher POWDER FOR PIGEONS und DOPETHRONE reingezogen hat.

POWDER FOR PIGEONS eröffnen den Abend im Hafenklang. Das australisch-deutsche Duo, bestehend aus Sänger und Gitarrist Rhys und Drummerin Meike, geben alles um das noch etwas träge Publikum in Schwung zu bringen und machen diesen Job richtig gut. Zwar passiert nicht besonders viel auf der Bühne, der groovige und originelle Stoner-Fuzz der beiden bringt aber dennoch erste Schwingungen in die Menschen.

Dann ist es Zeit für DOPETHRONE, den drei Gestalten aus „Montreal's trashiest Ghetto“. Der Bandname ist als Hommage an ELECTRIC WIZARD gemeint und genau so klingen DOPETHRONE auch. Schwerer Stoner-Doom mit Movie-Samples, dichten Sludge-Riffs und fiesen Growls. Statt den Movies gab es im Hafenklang das volle Brett Gitarren und eine derartige Spielfreude, dass die gute Stimmung schnell auf das kleine, aber feine Publikum übergriff. Sänger Vince kommt bereits sichtlich erfreut mit geschientem Bein auf die Bühne gehumpelt und setzt eine Flasche Jacky an den Mund, bevor es losgeht (da sind Inhaltsstoff enthalten, die gegen abgehacktes Bein helfen, ernsthaft jetzt). [Anm. d. Lekt.: Ist das Bein denn nun noch dran, oder nicht?]

DOPETHRONE spielen „Scum Fuck Blues“ und verbreiten eine schwer zu beschreibende Atmosphäre aus versiffter Scheißegalhaltung und absoluter Hingabe zur Musik. Während immer dichtere Kräuterschwaden durch das Publikum wabern, fühlt sich der Frontmann dazu berufen, ebenfalls etwas dazu beizutragen - begleitet von den Worten „I’m loving it“, samt dazugehörigem Werbejingle. Als Highlight gibt’s zum Schluss die Höllenversion von „Ain’t no Sunshine“, was so ziemlich Jeden im Raum noch einmal die letzten Reserven mobilisieren lässt. Ein richtig gelungener Abend.


WERBUNG: Hard
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