Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 43

Veröffentlicht am 13.01.2020


RAZE YOUR GODS (Groove Metal/ Metalcore, Oberösterreich)
 

Deliver Us Some Evil (Album, 13.12.2019)

  • 1. The Kraken
  • 2. A Pack Of Alphas
  • 3. Burn All Bridges
  • 4. Black Soap Venom
  • 5. Raze Your Gods
  • 6. We, The People
  • 7. The Right Of The Stronger
  • 8. Edging Sanity
  • 9. Anger Beats Tactics
  • 10. The Purest Form Of Evil


In Oberösterreich eskaliert man wieder amtlich. Zumindest, wenn man RAZE YOUR GODS heißt und eine knackige Mischung aus deathigem Groove Metal und fetzigem Metalcore spielt. Die schon länger aktiven (u.a. als SLITE), aber erst seit 2016 unter ihrem neuen Namen RAZE YOUR GODS firmierenden Herren bezeichnen ihren Stil selbst als Groovecore, was den Nagel eigentlich ziemlich gut auf den Kopf trifft. Mit „Deliver Us Some Evil“ liefern die Ampflwanger ihr Debütalbum ab, das gleich eine feste Duftmarke in die härtere Szene zu setzen vermag.

Die (Alben-)titelgebende Bösartigkeit nimmt der Fünfer wörtlich und auch die langjährige Erfahrung merkt man der Band im durchwegs starken Songwriting an. En Genickbruch mit Ansage sozusagen, der sich in finster dröhnenden Songs wie dem Opener „The Kraken“ oder der Videoauskopplung „Edging Sanity“ manifestiert. Zwischen infernalischem Gekreische wie in „We, The People“ und kellertiefem, fast in den Deathcore reichendem Gegurgel („Burn All Bridges“, „Black Soap Venom“) wütet Fronter Pat wie ein Berserker, während die Instrumentalfraktion mit lässig-durchschlagenden Riffs, rasenden Drums und tonnenschweren Breakdowns wie ein „Pack Of Alphas“ in der „Purest Form Of Evil“ wütet. Im modern geprägten Metal, fernab irgendwelcher seichter Mitsingparts, gilt das „Right Of The Stronger“ - und wenn dem so ist, dann haben RAZE YOUR GODS wohl gute Karten. Die langjährige Erfahrung der Band entlädt sich in einem Alben-Geschoss aus zehn gewachsenen, durchschlagskräftigen Titeln, die einem bei vollem Bewusstsein die Beißerchen aus der Kauleiste stemmen. Als einziges kleines Manko sorgt die teilweise leider sehr schwer verständliche Aussprache von Pat, die man in der infernalischen Kulisse der Liveauftritte kaum registriert, die aber in den Studioaufnahmen teils deutlich zu Tage tritt, für kleine Abzüge in der B-Note.

Das ist aber schon der einzige Schönheitsfehler in diesem extrem starken Debüt, das der Arschtritt-Fraktion mit einer gewissen Nähe zu moderneren Spielarten ordentlich den Staub aus den Lauschlappen blasen dürfte. Ein Feierabend-Schädelspalter Deluxe!
4 / 5 - (Anthalerero)
 

RAZE YOUR GODS treiben sich unter anderem bei Facebook herum und haben auch ein ziemlich cooles Musikvideo am Start:

 

 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: DOOMED TO FAIL (Melodic Death Metal, Steiermark
Seite 3: RAZE YOUR GODS (Groove Metal/Metalcore, Oberösterreich)
Seite 4: JOURNEY TO IO (Hard Rock, Tirol)
Seite 5: GODDESS LIMAX BLACK (Doom/Experimental, Oberösterreich)
Seite 6: RYTE (Heavy/Psychedelic Rock, Wien)


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