Flusensieb Mini #65 – 3 übersehene Metal-Sequels

Veröffentlicht am 18.09.2019

Am Anfang war das Debütalbum, aber was kommt dann? Ist die kreative Energie aufgebraucht, geht es jetzt erst richtig los? Dieses Flusensieb Mini verrät es euch, indem es drei zweite Platten vorstellt. Erstens tief treffende Themen, die in einem Gewandt von gelungener emotionaler Schwere auf den Hörer dringen. Zweitens eines von drölfmillionen Subgenres mit kompetentem Schlagzeugspiel und klischeefreien Folk-Einsprenklern. Drittens eine Fahrt im Ohrwurmkarussell, bei der mit blutbesudelten Pentagrammen gekrächzt und geheult wird. Viel Spaß!

 


 

8KIDS – Blūten

Nach dem überwältigenden „Denen, die wir waren“ läuft nun das zweite Album der 8KIDS zum ersten Mal durch meine Ohren, meinen Kopf, meine Tränendrüsen. Alle drei bekommen viel zu tun. Die Ohren hören einen weiterentwickelten Sound zwischen Alternative Rock und Pop mit Post-Hardcore-Stimmung. Der Kopf verarbeitet Texte, die direkt und politisch sind, aber immer nah und persönlich bleiben. Die Tränendrüsen salzen die Wangen, weil die Themen tief treffen und sie in einem Gewandt von gelungener emotionaler Schwere auf den Hörer dringen, ohne ihre unmittelbare Alltäglichkeit einzubüßen. In der Ambivalenz von Wut und Liebe, Schmerz und Glück, bluten und Blüten hält „Blūten“ wunderbar Balance. (jazz)

 


 

VÈHÉMENCE – Par le sang versé

Der schönste Aspekt am Metal sind eindeutig die drölfmillionen Subgenres, die sich allesamt voneinander unterscheiden lassen. Heute haben wir Medieval Black Metal von VÉHÉMENCE im Angebot und treten damit eine Zeitreise in eine mittelalterliche Ära an. Die Markenzeichen dieser Spielart: technisch-verspielte, aber dennoch atmosphärische Gitarrenharmonien, kompetentes Schlagzeugspiel und klischeefreie Folk-Einsprenkler. „Par le sang versé“, so der Titel dieses Kleinods aus vergangenen Tagen, möchte unbedingt erlebt werden. (P.S.)

 


 

FROSTHELM – Pyrrhic

Kühl geht’s weiter im Ohrwurmkarussell: FROSTHELM mit Black Metal aus North Dakota präsentieren vier Jahre nach Ihrem Debut „The Endless Winter“ ihr neues Album „Pyrrhic“. Mit diesem negativ beladenen Prädikat (Pyrrhussieg) starten wir durch mit „A Gift Of Razors“ – schnelle Riffs, gute Drums, nur der Vocalpart erinnert an eine erkältete Banshee. Krächzend und heulend jagt Tyler durch die „Serpentine Embrace“. Gut gesetzte Soloparts der Gitarrenfraktion wechseln sich mit melodischen Einspielern ab. „Everything Broken. Everything The Same.“ Lasst die Pentagramme blutbesudelt im „Looming Dusk“ verschwinden, und ein bisschen Höllenfeuer anfachen geht auch noch in den knapp 40 Minuten des Albums. (SV)

 


 

Mehr Flusensieb!


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