Flusensieb Mini #61 – 3 übersehene Metal-Platten aus dem Norden

Veröffentlicht am 21.08.2019

Das Flusensieb Mini ist das Netz unter den Freeclimber-Platten. Es fängt den Metal auf, der vom Berg an Platten heruntergerutscht sind und somit im Stormbringer noch nicht behandelt wurde. Dieses Mal gibt es hier nordische Klänge: schwedischen Alternative Rock mit viel Pop- und Retro-Synthie-Sound, finnischen Metalcore mit Butterfly Effect und kanadischen Post-Black-Metal mit gekonnten Genregrenzensprengungen und melancholischer Verträumtheit. Viel Spaß!

 


 

PORT NOIR – The New Routine

Bock auf Dark Rock? PORT NOIR und ihr neues Album „The New Routine“ könnten da ein heißer Anspieltipp sein. Alles andere als routiniert (im Sinne von langweilig) präsentieren sich die Schweden auf ihrem dritten Werk und liefern eine Mischung aus Alternative Rock und Retro-Synthie-Sound und somit reichlich Pop-Einschlag, ohne dabei zu seicht daherzukommen. Geboten wird eine erfrischende Genre-Mixtur, Anleihen an RAGE AGAINST THE MACHINE, MUSE oder NINE INCH NAILS lassen sich nicht von der Hand weisen. PORT NOIR zelebrieren ihre Vorbilder und liefern gleichzeitig eine leichte Weiterentwicklung ihres eigenen Sounds. Anspieltipps: „Champagne“ und „Young Bloods“. (AO)

 


 

COUNTLESS GOODBYES – Cycles

Der Butterfly Effect bezieht sich auf die Unvorhersehbarkeit langfristiger Auswirkungen. Der so benannte Albumtrack von COUNTLESS GOODBYES – aber auch alle anderen Songs auf dem Debütalbum „Cycles“ – präsentieren dem Hörer typischen Metalcore. Die Band präsentiert nichts Neues. Der Sänger Onni ist seit dem Jahr 2017 Bandmitglied und verpasst den Songs nicht nur „reine“ Vocals, die sich mit aggressiven Shouts mischen, sondern auch Seriosität. Die Gruppe schreckt auch nicht davor zurück, Synthesizer-Klänge und Piano-Töne in einigen Liedern zu verwenden. Meine persönlichen Favs sind „Enemy“ und „Hourglass“. Zusammengefasst eine gute, solide Leistung, allerdings im üblichen Metalcore-Bereich. (CAH)

 


 

NUMENOREAN – Adore

Neues aus der Welt des Post-Black-Metal gab es kürzlich mit „Adore“ der Kanadier NUMENOREAN. Nach ihrem viel gelobten Debüt „Home“ aus dem Jahr 2016 präsentiert das Quartett hier in einer knappen Dreiviertelstunde Post-Stücke in Überlänge, die sich mit instrumentalen Zwischenstücken abwechseln. Eine abwechslungsreiche Mischung bestehend aus u. a. melancholisch-verträumten Klängen, Melo-Death-Elementen bis hin zu vereinzelten Core-Einschlägen, die einen anfangs jedoch noch nicht packen können. NUMENOREAN sprengen die Genre-Grenzen aber so gekonnt, dass sie mich nach kurzer Eingewöhnung spätestens bei „Horizon“ in ihren Bann gezogen hatten. Anspieltipps: „Coma“ und der Titeltrack „Adore“. (AO)

 


 

Mehr Flusensieb!


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