Flusensieb Mini #48 – 3 übersehene Debüt-Platten

Veröffentlicht am 02.05.2019

Das Flusensieb Mini breitet seine Arme aus für die metallischen Platten, die den Redakteuren des Stormbringer durch die Finger gleiten. Diesmal geht es um Erstlingswerke im Metal: Debüt-Platten! Aber fangen wir langsam an, langsam und traurig: Funeral Doom aus Belgien. Danach gibt es dann gefühlvoll-melancholischen Melodic Death Metal – nicht ohne Black-Anteile –, bevor wir mit Hard Rock der sehr, sehr bayerischen Art abschließen. Viel Spaß!

 


 

RIVEN – Hail to the King

Als wäre eine Beerdigung nicht selbst schon eine schreckliche Veranstaltung, treibt der Belgier Zeromus mit dem Debütalbum „Hailt To The King“ seines One-Man-Funeral-Doom-Metal-Projekts RIVEN die traurige Schwere ins Verzerrt-Groteske. Die Musik wird beherrscht von einer dröhnenden, mitunter ins Psychedelische entrückenden Orgel und reicht bis zu gelegentlichen annähernd post-black-metallenen Gitarrenklängen und theatralischen Glockenschlägen, während die Stimme auf der Grenze zwischen Gewitterdonner und dem gurgelnden Rauschen von Sturm in einer engen Schlucht Schauerströme über fahle Gänsehaut jagt. Bewegend, verstörend, großartig! (jazz)

 


 

HALLS OF MOURNING – Embers Into Fire

Schwarzgetünchter Melodic Death Metal mit etwas zu weichem Vocals, die ruhig ein wenig mehr Power vertragen könnten, um etwas abzufackeln. Dagegen trommelt dir der Bass im Intro „Greyclouded Skies“ die Gehinrwindungen glatt. HALLS OF MOURNING sind eine Hommage an die Klassiker von DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES, doch schafft Ruun auch eigene Stilpunkte, alleine durch seine gefühlvollen Lyrics, untermalt von melancholischen Gitarrenakrobatik, der auch ein Instumental wie „Beyond the Freezing Sun“ einfach so stehenlassen kann. Einziger Kritikpunkt wäre die Klangqualität, an der man sicher noch ein Quantum rausholen könnte. (SV)

 


 

GSCHROAMAULAD – Irgendwann

Hard Rock mit bayrischen Texten. Klingt komisch ist aber so – von blödsinnig („Ich steh im Stau“) bis persönlich („I muaß jetzt weg“) mit Abbiegungen ins Nachdenkliche und selbst für Nichtbayern gut zu verstehen. GSCHROAMAULAD nehmen kein Blatt vor den Mund („Besser du gehst“) und laden damit zum mitsingen förmlich ein. Frontmann Seybi kratzelt ordentlich mit seiner Stimme und nimmt sich selbst a net so ernst. Hiermit ist bewiesen, das Mundart nicht am Aussterben ist und immer noch rockt, vergleichbar wären hier BAP. In erster Linie sehen sie sich als Liveband und das spürt man auch in ihren Texten. Sie wollen mitreißen und das Publikum bewegen sowie zum abrocken bringen. (SV)

 


 

Mehr Flusensieb!


WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE