Flusensieb Mini #43 – 3 übersehene Platten aus der ganzen Welt

Veröffentlicht am 27.03.2019

Neulich kam eine wirklich gute Platte raus! Und noch eine! Und noch eine! Schade, dass der Stormbringer nicht darüber berichtet hat! Was er holt das noch nach? Im Flusensieb? Dem Format für übersehene Platten? Genau! Diesmal geht es um die Welt mit hochwertigem Melo-Prog-Death-Spaß aus den USA, dem nicht viel fehlt zum großen Hit, dem Ausrufezeichen am Ende einer 25-jährigen Athmo-Sludge-Karriere in Frankreich und Wodka-Vollprofis, die im Hinterland des Urals reichlich Power in ihren Metal drücken. Viel Spaß!

 


 

THE ODIOUS CONSTRUCT – Shrine Of The Obscene

Die zweite EP des kalifornischen Quintetts THE ODIOUS CONSTRUCT ist eine Ode an das Abstruse. „Shrine Of The Obscene“ lautet der Titel der knappen 20 Minuten feinen Death Metals. Der schafft eine wunderbare Gratwanderung zwischen progressiv-technischem Stressgeknüppel und melodisch-eingängigem Gefühl. Das tendenziell recht brutale Werk bietet eine gewaltige musikalische Front von mehr als respektabler Qualität, aber leider bleibt auch nach dem 20. Durchlauf der Platte der Wiedererkennungswert minimal. So schaffen sich die überaus fähigen Musiker zwar begeisterte Zuhörer für den Moment, aber wahrscheinlich nur wenig bleibende Fans. Kann ja aber noch kommen! Vielleicht dann in voller Länge? (jazz)

 


 

DIRGE – Lost Empyrean

Darf man sich darüber freuen, dass kein Sänger ein saugeiles Intro versaut? In diesem Fall ja, aber derbst kommt dann der Part wo es genehm wird. Eine Mischung aus Hard-Growlen und softem Background – wunderbar! Von wem hier die Rede ist? DIRGE aus Frankreich mit ihrem Album „Lost Empyrean“. Auffällig hier ist ein enormer Akustikpart – reines Können an den Instrumenten. Dazu kann man entspannt die Nackenmuskeln kreisen lassen. Die Mühe, dieses Album in eine Schublade zu packen, darf ich mir leider schenken – die Band hat nach 25 Jahren beschlossen, die Sargdeckel über DIRGE zu schließen. Mit diesem Album liefern sie aber nicht einen Schlusspunkt, sondern ein grandioses Ausrufezeichen ab. (SV)

 


 

MEN IN METAL – Let The Soul Spread It's Wings
(МУЖЧИНЫ В МЕТАЛЛЕ – Пусть душа расправит крылья)​

Oh Mann, da sag nochmal einer, die Russen wüssten nicht, wie man anständigen Power Metal macht und dabei noch ordentlich die Sau rauslässt! Obwohl so Mancher nach dem mit Wodka vollgesogenen Intro von „Let The Soul Spread Its Wings“, wie der Name der Platte „Пусть душа расправит крылья“ übersetzt lautet, die Ernsthaftigkeit von MEN IN METAL alias МУЖЧИНЫ В МЕТАЛЛЕ in Frage stellen könnte, offenbart sich danach schnell, dass wir es hier mit musikalischen Vollprofis zu tun haben! Wird das Ganze noch gewürzt mit Disco-Dance, echten Trveheimer-Themen (glaub ich halt, ist alles russisch) und einer großen Portion Spaß, dann steht einer fetten Party im Hinterland des Urals nichts mehr im Wege! (DC)

 


 

Mehr Flusensieb!


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