Flusensieb Mini #33 – 3 übersehene Platten

Veröffentlicht am 16.01.2019

Dies ist mal wieder eine Ausgabe des Flusensiebs, die sich ganz bunt in die weite Welt der harten Musik stürzt. Dort bietet sie ein Fallnetz für drei Platten, bei denen kein anderer Stormbringer-Redakteur zugegriffen hat. Statt eines langen Reviews erhalten sie hier nun ein schnelles kleines Reinschnuppern. Zuerst gibt es eine skurrile Alternative-Mischung auf Deutsch. Dann etwas Indie-Rockiges für Musikerfahrene. Zuletzt noch einen Abstecher in die krank-fieseste Ausgeburt verfluchter Brutalität. Viel Spaß!

 


 

NULL POSITIV – Amok

In buchstäblicher Umkehrung zur letzten Platte „Koma“ heißt das neueste Werk der deutschen Alternative-Metaller NULL POSITIV „Amok“. Habe ich ihnen zuletzt Ähnlichkeiten zu TOKIO HOTEL angedichtet, muss ich ihnen mittlerweile mehr Nähe zum Industrial, zum Death Metal, zum Modern Metalcore, zum Vielseitig-Experimentellen und skurrilerweise auch ein wenig zu IN THIS MOMENT und SALTATIO MORTIS attestieren. Das klingt konfus? Das klingt stark! Meistens! Manchmal auch etwas zu schlager-poppig, wenn die deutschen Texte zu Herz-Schmerz-Liebe-Triebe-banal werden. Sonst aber eigenwillig, individuell, spannend! Die besten Genesungswünsche an Sängerin Elli Berlin. Ich will euch wieder live sehen! (jazz)

 


 

JOHNNY WORE BLACK – Ultra Violent Light

Wenn Schwarz auf ultraviolettes Licht trifft, dann kommt dabei ein alternatives Indie-Rock-Album heraus. Der Fokus des dritten Albums von JOHNNY WORE BLACK liegt auf den Vocals von Sänger Jay Coen. Tolle Drum-Einlagen und harmonische Gitarren-Passagen verpassen einen tanzbaren Groove. Bei „Broken“ trifft Metal auf Rock'n'Roll – die „härteste“ Nummer der Platte. Oft wird mit dem Gesang von Jay experimentiert, der eine großartige Stimme besitzt, die aber oft in nur einer Tonlage bleibt. Da wäre definitiv mehr herauszuholen! „Southern Storm“ hat sogar Shouts, die im Kontrast zu der ruhigen und getragenen Nummer stehen. Das Album ist eher etwas für die erfahrenere musikalische Generation. (CAH)

 


 

ANAAL NATHRAKH – A New Kind Of Horror

Das zehnte Studioalbum der britischen ANAAL NATHRAKH „A New Kind Of Horror“ hat von mir bereits im jüngst veröffentlichten Jahresrückblick den Preis für die „krank-fieseste Ausgeburt verfluchter Brutalität 2018“ erhalten. Das Duo Irrumator und V.I.T.R.I.O.L. schafft erneut eine Gewaltorgie der Superlative, obwohl dem vernichtenden Extreme Metal dieser ikonisch-eigenartige Power-Metal-Gesang beigegeben wurde. Wie man bei so einem urgewaltigen Krach noch so herausragend und einzigartig musizieren kann, ist mir ein Rätsel – und zugleich scheißegal! Hauptsache Brutalität in seiner krassesten Wahnsinnsform! Insbesondere „Forward“ bringt mich an die Grenzen meines Vokabulars! Komplett irre! (jazz)

 



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