Flusensieb Mini #04 – 3 übersehene Platten

Text: Jazz Styx
Veröffentlicht am 11.08.2018

In dieser Ausgabe des Flusensieb Mini geht es wieder um drei Platten, die in jüngerer Vergangenheit einfach übersehen wurden. Diesmal geht es besonders brutal und dennoch sehr vielseitig zu. Zunächst regnet es serienmörderisches Eis, dann kommt ein brutales Orchester zum Zuge und letztendlich kommt ein italienischer Arzt vorbei, der sicherlich niemandem gesund machen will. Viel Spaß!

 


EISREGEN – Satan liebt dich

Lasst uns übers Wetter sprechen! Dunkle Wolken ziehen auf und bringen Tod und Verderben mit sich. Aus ihnen ergießt sich EISREGEN. Allerdings haben die eine frohe Botschaft dabei: „Satan liebt dich“. Die EP hat neben dem Titelsong allerdings zwei andere Schwerpunkte zu bieten: erstens zwei Songs über den Serienkiller Fritz Haarmann, zweitens PUNGENT STENCH. Einmal haben sie die gecovert und einmal hat deren Frontmann Martin Schirenc sie gecovert. Ein gelungenes Programm für eine EP, auch wenn sie etwas B-Seitig daherkommt. Der EISREGEN-Stil ist halt eigen. Den mag man oder eben nicht. Ersteres kann ich ein bisschen besser nachvollziehen als letzteres. (jazz)


VAMPILLIA – Happiness Brought By Endless Sorrow

Japans VAMPILLIA sind auch nur ein weiterer Bandvertreter des geradezu ausgelutschten Alltagsgenres Neoclassical Ambient Technical Death Melodic Noise Progressive Folk Experimental Black Metal – oder so. Sie selbst nennen es Brutal Orchestra. Der bezaubernde Titel „Happiness Brought By Endless Sorrow“ ist beinahe länger als die kaum sieben Minuten Spielzeit, die diese Miniatur-Krachorgie bietet. So richtig zu fassen bekommt man den kurzen Augenblick extremen Lärms eigentlich nicht. Schade, denn die gekonnte Kombination aus Orchester und Metal ist selten radikaler verschmolzen als bei VAMPILLIA. Für Fans des Skurrilen definitiv empfehlenswert! (jazz)


DR. GORE – From The Deep Of Rotten

Oh ja, zum Abschluss noch mal etwas Seichteres. Wohl ausgeklügelte Melodien schmiegen sich wie Seide an die zarte Haut der rosigen Ohrmuschel und … zerstört dein Trommelfell! DR. GORE ist definitiv keiner von den Ärzten, zu denen man gerne geht. Der tauscht das Skalpell gegen die Kettensäge und setzt dem Vorschlaghammer nach. Lachend. LP Nr. 3 „From The Deep Of Rotten“ offenbart, dass die Italiener nicht unbedingt auf das selige Tanzen über bunte Blumenwiesen stehen. Stattdessen brezeln sie dir Brutal Death Metal um die Ohren, sodass das Blut aus deinen Adern fliehen möchte. Ob DR. GORE nun besser oder schlechter sind als andere ihres Genres, kann ich nicht verstehen. Die Musik ist zu laut! (jazz)


 

Mehr Flusensieb!


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