Flusensieb #24 – Metal Speed Dating

Veröffentlicht am 08.06.2018

Erneut warten auf dich zehn spannende Begegnungen im Flusensieb. In der ersten Runde gibt es einen One-Hit-KO für den konservativen Genremetal, eine Wikinger-Walküre und Schweizer Geschichten der gruseligen Oma. Im zentralen Akt begegnen dir dann Post-Hardcore fürs Mainstreamradio, die melancholische Version von AMON AMARTH, untergehender Bankrott-Metalcore und eine schwarze Keyboard-Hommage. Ausklingend ist dann über Klänge in Richtung Post-Rock-Schmuckstück, Folk-Black-Natur und sterbender Hässlichkeit zu lesen. Viel Spaß!

 

GRIND-O-MATIC – Regular Singularity

In der rechten Ecke sehen wir einen konservativ-puristischen Metalfan, der findet, dass früher alles besser war und Genres lieber innerhalb ihrer Grenzen bleiben sollten. Ihm gegenüber steht ein Metaller, der es liebt, Neues und immer Abgefahreneres zu erleben. Im Fall von GRIND-O-MATIC siegt letzterer spielend mit einem knochenbrechenden One-Hit-KO. Die vierte Platte der Franzosen „Regular Singularity“ ist im Stil genauso widersprüchlich wie im Titel. Das Genre-Oxymoron aus Technical bzw. Progressive Death Metal und Grindcore rangiert zwischen überschäumender Faszination und grenzenloser Überforderung. Für solchen kranken Scheiß – siehe IGORRR – muss man die Franzosen einfach lieben! (jazz)

 

HILDR VALKYRIE – Revealing The Heathen Sun

Nachdem es zuletzt um FOLKEARTH und FOLKODIA nach einer wahren Veröffentlichungsflut ein wenig ruhiger geworden ist, hat die griechische Sängerin und Keyboarderin HILDR VALKYRIE offenbar wieder Zeit für ihr Solo-Projekt gefunden. Unterstützt von Gianluca Tamburini an Gitarre und Bass legt sie mit „Revealing The Heathen Sun“ nach neun Jahren ihr zweites Album vor, dessen epischer Viking Metal zwar immer noch recht gesangs- und keyboardorientiert ist, aber dank verbessertem Songwriting, Sound und Gitarrenspiel durchaus eigenständiger daherkommt und mich insbesondere im Vergleich zum Vorgänger angenehm überraschen konnte. So erinnert es mich stellenweise positiv an FALKENBACH. (THF)

 

ABINCHOVA – Weltenwanderer

Liebe Kinder, wenn ihr ins neue Werk von ABINCHOVA mal reinhören möchtet und euch für die erzählten Märchen interessiert, dann lasst euch vom Schwizerdütsch im Opener nicht aufhalten, denn ja, das nimmt den so energisch gesprochenen Worten ein bisschen die Ernsthaftigkeit, wenn man für derartigen unfreiwilligen Humor anfällig ist (wie ich). Aber keine Angst, das legt sich dann. Was folgt, ist eine Landschaft aus urig-guten, folkigen Melodien und Märchen, durch die man in die Geschichten mindestens so gut eintauchen kann, wie bei den Geschichten der etwas gruseligen Oma in ihrem knarzigen Schaukelstuhl von nebenan. (DC)


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: Mehr Metal!
Seite 3: Noch mehr Metal!


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