30. Donauinselfest: Headbangen gegen Rassismus

Veröffentlicht am 22.06.2013

Das Donauinselfest

Es begann Anfang der 80er Jahre als kleines Fest und wurde innerhalb kürzester Zeit zu einem der beliebtesten Festivals Europas: das Donauinselfest (auch DIF genannt).

Von kultgewordenen Konzerten österreichischer (Falco, Peter Cornelius,…) und internationaler Stars (Backstreet Boys, Simple Minds, Europe, Kim Wilde, Billy Idol…) über Kabarett bis zu verschiedenen sportlichen Unterhaltungsmöglichkeiten: die Dichte und Vielfalt der Angebote ist nicht nur eines der Kennzeichen des DIF, sie ist auch unschlagbar.

Eine Charakterisierung des DIF alleine anhand seiner Stars und Angebote greift jedoch zu kurz: das Donauinselfest ist mehr als die Summe seiner Einzelteile. Was das Donauinselfest neben seinen Angeboten hervorhebt, sind die sozialen Werte, auf denen das Fest beruht. Natürlich, die meisten Festivals schmücken sich damit. Aber das DIF setzt sie auch um, und so wird jedes Donauinselfestiv von Gedanken des friedlichen Miteinander, des Respekts und der Freundschaft getragen und für alle BesucherInnen spürbar umgesetzt.

Wenn Fans unterschiedlichster Musikgenres friedlich nebeneinander feiern, während Eltern mit ihren Kindern spielen und Jugendliche Kraft, Mut und Geschicklichkeit in sportlichen Herausforderungen beweisen, wenn über allen Inseln und Besucherströmen das Gefühl sicherer Freiheit und Ausgelassenheit liegt, dann spürt man das eigentliche Wesen des Donauinselfestes.

Dieses Wochenende feiert das Donauinselfest seinen 30. Geburtstag – eine besondere Herausforderung, die von Projektleiter Thomas Waldner perfekt gemeistert wurde. Das Programm ist abwechslungsreicher denn je und setzt einen verdienten Schwerpunkt auf österreichische Stars: Man kann kein 30jähriges Festivaljubiläum begehen, ohne Stars der 1. Stunde und nationale Top-Acts auf die Bühne zu bitten. Worauf ich an dieser besonders verweisen will: die legendäre Wegbereiterin des Austropop, Marianne Mendt, featuring Highdelbeeren-Sänger Wilfried am Samstag, 22.06. um 22:15 auf der Fly Niki / Radio Arabella Bühne. Das ist schräg, interessant und hat bereits jetzt Kultpotential.

Weitere Highlights sind eine atemberaubende Flugshow der kultigen Flying Bulls inkl. Sondervorstellung des international berühmten Kunstfliegers Hannes Arch und der „Olympic day“ mit der Elite des Wintersports.

30 Jahre Donauinselfest zu feiern, bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen und zu zeigen. Nicht nur gegenüber den Umwelten des DIF, sondern auch gegenüber Mitmenschen, die in Not geraten sind. Wie die Opfer des Hochwassers, für die das Donauinselfest-Team die Aktion „Die Insel hilft“ ausgerufen hat.

Mit Headbanging gegen Rassismus

Verantwortung, gesellschaftliches Engagement und Aufgeschlossenheit beweist das Donauinselfest 2013 indem es ein lautstarkes Zeichen gegen Rassismus setzt und dafür österreichische Vertreter verschiedener Metalgenres auf die Bühne der sozialistischen Jugend bittet.

Vom Pure Metal über Power Metal bis zum Death Metal: am Sonntag, 23. Juni, regieren ab 14 Uhr kalte Riffs, treibende Drums und Headbanging bis der Arzt kommt (keine Sorge, es gibt genügend Ärzte und Sanitäter auf der Insel).

Das (aktualisierte) Line Up:

14:00-14:30 Wildhunt
14:45-15:15 Durkheim
15:30-16:00 Locracy
16:15-16:45 Morthem
17:00-17:45 Eneera
18:00-18:45 Days of Loss
19:00-19:45 Mortal Strike
20:00-20:45 Dragony

Wie wichtig dieses Zeichen ist, zeigen Studien der letzten Jahre: so zitiert beispielsweise Zeit Online erschütternde Studienergebnisse der Friedrich-Ebert-Stiftung*:

50% der befragten Deutschen und 60% der befragten Bevölkerung in Polen, Portugal und Niederlanden halten den Islam für eine Religion der Intoleranz.

30% aller befragten Deutschen sind von einer natürlichen Hierarchie zwischen schwarzen und weißen Völkern überzeugt.

72 % der befragten Polen, 68% der befragten Ungarn und 48% der befragten Deutschen glauben, dass jüdische Mitbürger „Vorteile daraus ziehen, dass sie während der Nazi-Zeit die Opfer gewesen sind (OT)“.

Und Österreich?
Österreich ist keine Insel der Seeligen, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit nehmen konstant zu und damit steigt die Gefahr der Gewalt: rhetorisch, psychisch, körperlich. Die Organisation ZARA verzeichnete im Jahr 2012 772 von ihr bearbeitete rassistische Vorfälle**. Dunkelziffer: ein mehrfaches. Tendenz: stark steigend.

Fazit:

Harte Riffs made in Austria gegen Rassismus.
Metalfans und solche, die es noch werden wollen, bzw. alle, die ein Zeichen gegen Rassismus setzen und unterstützen möchten: up the horns und auf zur SJ Bühne am Donauinselfest 2013.
Das eine oder andere Headbanging widmen wir Metalfans der SPÖ, Thomas Waldner und seinem Team der Pro Event, den zahlreichen loyalen Sponsoren (Bank Austria, Tirol Werbung, Wien Energie, Wr. Städtische, Projektbau, Post AG, Fly Niki und vielen anderen), sowie allen Medienpartnern, die das DIF und „Metalheads against Racism“ ermöglichen.



*vgl. http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-03/vorurteile-europa, aufgerufen am 14.06.2013

** vgl. www.zara.or.at, aufgerufen am 14.06.2013

Bild: (c) SPÖ


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