Circle Of Illusion - Jeremias - Foreshadow of Forgotten Realms

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VÖ: 09.09.2013
Bandinfo: Circle Of Illusion
Genre: Progressive Rock
Label: Generation Prog Records
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Lineup  |  Trackliste

Bereits 2005 begann das Projekt CIRCLE OF ILLUSION, als Mastermind Gerald Peter eine Demo zum Song "Closing Doors" aufgenommen hat. Laut seinen Aussagen war dies ein erster Versuch, Progressive Rock mit Filmmusik zu kombinieren. Folglich blieb der Österreicher am Ball und holte sich neben starken Instrumentalisten natürlich auch gesangliche Unterstützung in Form von Taris Brown, der in dem Konzeptwerk natürlich die männliche Rolle übernommen hat und für die Lyrics verantwortlich war. Ihm zur Seite gestellt wurden Elga Skerzo Shafran und Cara Cole, die die beiden Rollen der weiblichen Protagonistinnen einnehmen. Rausgekommen ist eine fette progressive Rockoper, die eine wuchtige Spielzeit von fast 80 Minuten aufweist. Über die Geschichte hinter dem Konzept möchte ich nicht zu viel verraten, aber es geht natürlich um Liebe, Verlust und Zerrissenheit, stellt sich relativ komplex dar, wird aber insbesondere musikalisch durch die verschiedenen Segmente sehr stark in Szene gesetzt.

Bei solch einem Brocken muss ich gar nicht erst damit anfangen, einzelne Songs herauszustellen, da sich "Jeremias - Foreshadow of Forgotten Realms" nur als Ganzes wirklich zu entfalten weiß. Gerald Peter hat hier ganz klar versucht, weit über den Tellerrand hinauszuschauen und so finden wir hier neben den erwarteten Metal & Rock Elementen auch Klangwellen aus den Bereichen Pop, Jazz oder auch Swing vor. Kann das funktionieren? Kann es! Die meisten Songs weisen eine Spielzeit zwischen sechs und neun Minuten auf, haben daher auch genügend Spielraum. Dieser wird gekonnt ausgenutzt und so verschmelzen die ganzen Elemente zu einer Masse, wo ich als Hörer selbst nie geglaubt hätte, das man derart viele Genres so zusammenführen kann. Das Album lebt von seiner Vielfältigkeit und spiegelt auch die ganzen Emotionen des Konzepts darin wider. Gesanglich macht natürlich das Wechselspiel zwischen Taris, Elga und Cara sehr viel aus und auch hier hat man es vollbracht, alle Stärken der jeweiligen Sänger auszuspielen. Die Platte wartet mit absolut allem auf von orchestralen Parts über extrem ruhige atmosphärische Parts bis hin zu dunklem harten metallischen Sound. Daher möchte ich hier nicht wie üblich für den Progbereich irgendwelche Vergleiche zu Größen wie DREAM THEATER oder AYREON heranziehen, weil CIRCLE OF ILLUSION ihr eigenes Ding machen. Zwar gibt es hier und da natürlich leichte Parallelen, aber ansonsten hat Gerald Peter insbesondere Wert darauf gelegt, viele musikalische Elemente unterzubringen und das Gesamtwerk trotzdem als homogenes Album an den Mann zu bringen.

Genau das ist dem Österreicher auch gelungen und so macht sich die jahrelange Arbeit nun letztlich bezahlt. Wer nicht nur ein Ohr für glasklaren Metal hat, der kann hier mal eine ganz andere Art der Entdeckungsreise begehen. Natürlich braucht der Brocken mehr als nur drei Durchläufe, aber es lohnt sich! Gibt es einen Kritikpunkt? Hier und da hätte ich mir vielleicht epischere Gesangspassagen gewünscht, die prägnanter wirken und dahingehend auch die Songs prägen, das fehlt mir ein wenig. Ansonsten liegt dem Hörer hier ein intelligent komponiertes Werk vor, dem man die langjährige Arbeit förmlich "anhören" kann. Für ein Debütalbum trumpft man hier wirklich groß auf und macht Lust auf mehr.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Sonata (20.11.2013)

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