Küenring - The Nameless Fallen

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VÖ: 18.10.2013
Bandinfo: KÜENRING
Genre: Heavy Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Mit neuem Schlagzeuger gehen die Jungs von KÜENRING in die zweite Runde. Und man schließt nahtlos an den äußerst gelungenen Erstling "Death Awaits" an.

Nach dem akustischen Intro "Dawn" geht es mit "Hounds Of Kuenring" gleich neuneinhalb Minuten lang deftig los. Noch immer dominiert uralter Stahl der gehaltvollen Sorte nur etwas ausgefeilter noch als auf dem ohnehin schon starken Erstling. "Hounds Of Kuenring" kann mit eingängigem Metal auftrumpfen, schafft aber auch längere Instrumentalpassagen bravourös. Zu hören ab Minute sieben. Handeln tut der Song von den beiden Raubrittern Hadmar und Heinrich von Kuenring. Auch mal ein anderes Thema im Metal, man lernt nie aus!

"Cemetary Of The Forgotten" beginnt sehr thrashig mit einem Riff der gehobenen Sorte. Den Gesang übernimmt hier Florian Gutenthaler und er ist mit einer deftigen Stimme auch dafür mitverantwortlich, dass man die Trve Metal-Line für einen Song lang verlässt und eben etwas härter wird. Auffallend ist auch hier der sehr heftige Gitarrensound.

Das ganze Album klingt noch immer nach Proberaum, aber wie auch schon auf "Death Awaits" sind alle Instrumente gut zu hören und das Resultat ist ein angenehm erdiges Album. Kein zu Tode getriggertes Schlagzeug und keine Gitarren die so komprimiert sind dass es schon weh tut. Es geht auch anders, wie KÜENRING zeigen.

Musikalisch hat man sich auch gesteigert. KÜENRING schaffen es dadurch, einfach souveräner zu klingen. Die Gitarrensoli verdienen diesen Namen, es werden immer wieder schöne Harmoniesoli eingefügt. Der Bass ist deutlich zu hören, lehnt sich ab und zu an MAIDEN an und das Schlagzeug gibt sich schön treibend.

Heavy eben.

"Odyssey" beginnt wieder etwas traditionell metallischer. Generell kann man sagen, dass die reinen Heavy Metal-Stücke der Band ein wenig Richtung kauziger Alt-Ami-Metal klingen. MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL kommen mir da in den Sing. Aber auch hier wird nicht kopiert sondern interpretiert und liebevoll arrangiert.

Auch hier bei "Odyssey" spielt man souverän mit längeren Instrumentalpassagen ohne dass jemals Langeweile aufkommt. Beim Chorus geht es stimmlich ein wenig zu weit auch wenn die Melodie ihren Reiz hat.

Das ist dann aber schon der einzige Kritikpunkt, auch in diesem Song brilliert wieder die Sologitarre mit einem intelligenten Solo.
Songs schreiben und arrangieren können sie auf jeden Fall!

"Autumn" ist das zweite Instrumental auf dem Album und hätte nicht notwendigerweise sein müssen. Akustisch plänkelt man sich durch beinahe sechs Minuten. Den Abschluss macht man mit "No One Wins". Auch hier mutet sich Gutenthaler ´s Stefan gesanglich ein wenig zu viel zu. Aber dann wird munter los gethrasht. Der Song gewinnt vor allem durch die starken Riffs und Powerchord und beendet eine überlange EP (oder etwas kurze LP, jeder wie er will…) mit einem erneut starken Song.

33 Minuten die wieder zeigen, wie weit die Jungs schon sind. Das zweite Instrumental hätte man sich schenken können, ansonsten gibt es wenig zu bemängeln. Der Gesang ist ab und an limitiert und der Sound ist halt nicht auf höchstem Niveau (wobei das eher zum Charme des Werkes beiträgt). Es gibt wieder viele tolle Melodien und eine schöne Grätsche zwischen Heavy und Thrash Metal.

Erneut gelungen und erneut zu beziehen bei KÜENRING direkt!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (13.11.2013)

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