Scar The Martyr - Scar The Martyr

Die SLIPKNOT-lose Zeit nutzte Drummer/Songwriter Joey Jordison dafür um ein neues Projekt aus dem Boden zu stampfen. Obwohl der Drum-Derwisch auf dem Debüt-Werk von SCAR THE MARTYR neben dem Schlagzeug auch Gitarre und Bass eingespielt hatte, ist die Besetzung der Band durchaus prominent: Jed Simon (ex-STRAPPING YOUNG LAD und manchen vielleicht noch wegen seines TENET-Projektes mit Steve „Zetro“ Souza im Gedächtnis) und ex-DARKEST HOUR Kris Norris an den Lead-Gitarren, sowie Chris Vrenna von den NINE INCH NAILS an den Keyboards. Überraschenderweise entschied sich Jordison keinen „prominenten“ Sänger für SCAR THE MARTYR zu engagieren, sondern präsentierte den bis dato weitgehend unbekannten Henry Derek als Fronter, der zudem auch noch den Löwenanteil der Lyrics zu „Scar The Martyr“ beisteuern durfte.

Soweit zur Theorie, aber das mit 14 Songs vollgepackte Album muss natürlich den praktischen Test bestehen und – nehmen wir es gleich vorweg – das tut es auch einigermaßen ansprechend. Sicher, ein Ausnahmealbum haben wir hier nicht vorliegen, aber der wohldosierte Mix aus rockigen Klängen, einer gewissen Post-Hardcore-Attitüde und den von Chris Vrenna kongenial eingebauten Industrial-Einflüssen, geht gut runter und wird auch durch die Harsh/Cleane-Stimme von Henry Derek angenehm unterstützt.

Vergleiche fallen ebenso schwer wir zwingende Hörproben – „Scar The Martyr“ ist eher ein Album im Gesamten geworden, bei dem außer dem doch ein wenig plakativen Cover-Artwork so gut wie gar nichts an Jordisons Hauptband SLIPKNOT erinnert. Checkt mal die eingängige erste Single „Blood Host“ oder unter Umständen das abschließende, teils schwer elegische „Last Night On Earth“ und ihr könnt in etwa das musikalische Spektrum von SCAR THE MARTY eingrenzen. Wem das noch nicht genug ist, eine 4-Song-Free-EP gibt es von SCAR THE MARTYR obendrein als Download - einfach mal hier... nachlesen.