SLEGEST - Løyndom

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VÖ: 04.10.2013
Bandinfo: SLEGEST
Genre: Stoner Rock
Label: Dark Essence Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es war eigentlich zu erwarten, dass ex-VREID-Gitarrist Ese nach dem Split mit seinem Brötchengeber nicht mehr allzu lange darben wird, bis er sich zu neuen Ufern aufmachen wird. Doch anstatt sich einer der drölfzigtausend norwegischen Schwarzwurzelcombos anzuschließen, machte der gute Mann ganz auf skandinavischen Einsiedler und stampfte 2010 sein Soloprojekt SLEGEST aus dem Boden. Die heuer erschienene, drei Tracks starke selbstbetitelte Debüt-EP fiel bislang nur den Insidern auf, nach dem Signing mit den Bergener Dark Essence Records erblickt das Debütalbum „Løyndom“ rechtzeitig zum nebeligen Herbstbeginn aber das globale Licht der Welt. Von welchem „Geheimnis“ (eben „Løyndom“) der gute Mann spricht, weiß ich aufgrund der fehlenden Lyrics zwar nicht, klingen tut das Ganze aber erwartet gut.

In ganz wenigen Worten zusammengefasst heißt das nichts anderes, als dass Liebhaber des VREID-Sounds auch an SLEGEST nicht vorbeikommen. Dennoch sollte man nicht den Fehler machen, die beiden Projekt als gleichwertig anzusehen, denn Ese selbst hebt den VREIDschen Rockanteil noch einmal um einiges nach oben und beruft sich vor allem die unumstößliche Kultigkeit seiner Top-Idole BLACK SABBATH. Vor allem der Opener „Ho Som Haustar Aleine“ rifft in bester Tony-Iommi-Manier durchs Unterholz und erinnert erst bei Einsatz des Gesangs an norwegische Schwarzdeibelei. Den Riffschnitter holt Multiinstrumentalist Ese des Öfteren hervor, bei Songs wie „Rooted In Knowledge“, „The Path Of No Return“ oder „Faceless Queen“ befindet er sich meist zwischen BATHORY-Epik, BLACK SABBATH-Instrumentierung und moderner SATYRICON-Coolness.

Auf „Løyndom“ treibt der Einzelgänger die Rocksau in fast allen Kompositionen ordentlich durchs Dorf und biedert sich in gewisser Weise – ob beabsichtigt oder nicht – einem gängigen Trend im bitterkalten Nordland an. Macht aber ohnehin nix, denn mit der eher dünnhäutigen aktuellen VREID „Welcome Farewell“ kann sich der Abgänger locker messen und das ist für den Einstand schon mal sicher nicht die schlechteste Voraussetzung. Was SLEGEST aber auf jeden Fall noch fehlt, sind zwei entscheidende Punkte. Einerseits ein herausstechender Song, der das Projekt einmal markant populär werden lässt, andererseits etwas mehr Abwechslung, denn spätestens beim dritten Durchlauf scheint sich ein Song dem anderen zu gleichen. Ese hat auf seinem Full-Length-Einstand trotzdem großartige Arbeit geleistet und punktet vor allem mit majestätischen Gitarrenläufen und einer spürbaren Hingabe zu seiner persönlichen Lieblingsmusik. Da tut es auch gut zu hören, dass der gute Ese sich gerade Mitstreiter sucht, um auch in Bälde live aufzutreten.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (30.09.2013)

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