Dream Theater - Live At Budokan

26. April 2004, Budokan (Tokio, Japan). Ein paar tausend Beuscher kommen in den Genuß dessen, was leider vielen Metalfans hierzulande heuer verwehrt blieb: DREAM THEATER live zu erleben! Wer die Reise in eines unserer Nachbarländer heuer nicht auf sich nehmen konnte oder wollte, um einem der seltenen DREAM THEATER Konzerte in Europa beizuwohnen, hat jetzt endlich die Gelegenheit, zumindest akustisch nachzuholen, was man eigentlich nicht versäumen hätte dürfen.

Daß "Live At Budokan" ein weiteres großartiges Live Album geworden ist, dürfte wohl niemanden verwundern. Es stellte sich also vielmehr die Frage, wie gut ist "Budokan" verglichen mit früheren Live Mitschnitten des Traumtheaters? Die Songauswahl beschränkt sich hauptsächlich auf die letzten Studioalben - wobei das Hauptaugenmerk natürlich auf "Train Of Thought" liegt. Dieses Album ist bis auf die Nummern "Honor Thy Father" und die Ballade "Vacant" vollständig vertreten. Aus früheren Schaffensperioden hat man lediglich "Only A Matter Of Time" (vom "When Day And Dream Unite"-Album) und die Übernummer "Pull Me Under", sowie vereinzelte Passagen im schlicht genialen "Instrumedley" auf die Setlist gelassen. Dies stört aber insofern nicht weiters, als die bisherigen Livedokumente ohnehin die frühere Ära von DREAM THEATER perfekt abdecken. Die Band selbst präsentierte sich an jenem 26. April in bester Spiellaune und agiert technisch gewohnt perfekt. Dabei fällt dem geschulten
DT-Ohr einmal mehr auf, wie detailverliebt die fünf Herren ihre Songs behandeln. Kaum ein Song wo nicht etwas hinzugefügt oder einfach frei improvisiert wird. Auch James LaBrie überzeugt - im Gegensatz zu "Once In A Livetime" - auf voller Länge.

"Live At Budokan" ist also ein Tondokument, an dem kein DREAM THEATER Fan vorüber kommt. Einsteigern würde ich allerdings doch eher das Referenzwerk "Live Scenes From New York" empfehlen, welches unterm Strich ein breiteres Spektrum des Schaffens der Band widerspiegelt.Stark!