Pursuing The End - Symmetry Of Scorn

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VÖ: 10.09.2013
Bandinfo: Pursuing The End
Genre: Melodic Death Metal
Label: Bakerteam Records
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Lineup  |  Trackliste

Seit dem in Eigenregie veröffentlichen Demo "Dawn Of Expiation" hat sich bei den Italienern und einstigen Symphonic Metallern PURSUING THE END einiges getan. Nicht nur wurde praktisch die gesamte Besetzung ausgewechselt (lediglich Vocalist Giacomo Benamati und Keyboarder Stefano Bottarelli sind noch übrig), auch musikalisch fährt man einen komplett anderen Stil als den guten, wenn auch nicht überragenden Symphonic Metal der EP. Auf dem Labeldebüt "Symmetry Of Scorn" ist davon nämlich absolut gar nichts mehr zu vernehmen, denn hier regiert moderner, schwedischer Todesblei.

Ja, eine Sängerin befindet sich nach wie vor in dem mit sieben Leuten nicht zu kleinen Line-Up. Diese, Chiara Manese mit Namen, ist auch immernoch für melodisch eingängige, man könnte sagen poppige Refrains zuständig. Wenn jetzt jemand an die schwedische Pop-Institution AMARANTHE denkt, dann liegt er vom Prinzip her gar nicht mal falsch, jedoch wird dieser Vergleich dem Schaffen von PURSUING THE END nicht gerecht. Die Grundlagen stimmen überein: Die typisch-sterlie Highend-Trigger-Produktion, jede Menge elektronische Spielereien, ab und da mal ein coreiger Breakdown und natürlich die Wechselgesänge zwischen harschen Death-Metal-Growls sowie männlichem und weiblichem Klargesang.

Während bei AMARANTHE aber ein klarer Fokus auf Pop und Refrains Marke DJ BOBO oder ROXETTE liegt, so liegt dieser hierbei auf Death Metal, welcher durch die Refrains und den weiblichen Gesang einfach ein wenig für die breitere Masse zugänglicher gemacht wird. Und das Death-Metal-Grundgerüst überzeugt auf ganzer Linie. Die wahnsinnigen Gitarrenduelle zwischen Davide Rinelli und Thomas Pipitone erinnern in den besten Momenten an frühe IN FLAMES oder auch ARCH ENEMY, wobei die Grundausrichtung wesentlich härter ist. Das fast durchgängige Highspeed-Geballer zitiert bei "Mercyful Vengeance" CANNIBAL CORPSE, generell gibt man sich hier und da polyrhythmischen Spielereien hin und weicht von allzu linearen Songstrukturen ab, was aber zu keinem Zeitpunkt auf Kosten der Eingängigkeit geht. Bei "Human Revulsion" oder "Out Of Control" schimmern HYPOCRISY durch, im Titelstück und Albumhighlight "Symmetry Of Scorn" durch verrückte Industrialelemente sogar FEAR FACTORY. Hier sei auch nochmal der Refrain speziell erwähnt, dessen Melodieführung auf einem Dur-Grundakkord basiert, jedoch durch abgefahrene Keyboards und Gitarrenläufe nicht ansatzweise kitschig wirkt.

Dem Traditionalisten dürfte das Gesamtpaket dennoch nicht schmecken, dafür sind Stücke wie "Cage Of Hypocrisy", "Something Remains" oder "In Vain" dann doch einfach noch zu sehr auf Melodik, Eingängigkeit und Moderne getrimmt. Scheuklappenfreie Death Metaller, Modern-Metal(core) Hörer und solche, die sich weder vor Härte noch Melodik scheuen, sollten das Album aber auf alle Fälle mal anchecken.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wilsberg (12.09.2013)

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