So I Sin - Sichart

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VÖ: 20.07.2013
Bandinfo: So I Sin
Genre: Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

SO I SIN haben sich mit ihrem ersten Album ordentlich Zeit gelassen. Nachdem die Band mit den beiden 2006 bzw. 2007 veröffentlichten Demos einen waschechten Blitzstart hingelegt hatten und bei attraktiven Supportgigs die Bühne beispielsweise mit RAGE, EXODUS oder HATESPHERE teilten, wurde es etwas ruhiger um die Band. Ein neuer Gitarrist wurde gefunden, in die Band integriert und schließlich haben die 4 Steirer das mittlerweile gut abgehangene und gereifte Songmaterial zusammen eingetrümmert. Für den Mix und das Mastering der in Österreich aufgenommenen Songs wurde Jacob Bredahl (Ex-Hatesphere & The Kandidate) verpflichtet, aber nun zum Wesentlichen: Wie klingt das Teil und haben sich Wartezeit und Aufwand gelohnt?

Ohne Umschweife springen dem Hörer sofort 4 exzellente Gründe ins Ohr, warum „Sichart“ einen Platz in der eigenen Sammlung bekommen sollte. Der Opener „So I sin“ startet forsch, wechselt während dem Refrain in einen geilen Groove und wird schlussendlich mit einem starken melodischen Solo garniert. Das folgende „Pure veil of darkness“ kombiniert 2-stimmige Leadgitarren mit Pinch-Harmonics Marke Zakk Wylde und klassischen Thrash-Riffs. Mit „My bourbon“ beweisen SO I SIN, dass Humor auch im ansonsten eher ernsten Metalbereich seinen Platz hat und den eingängigen Refrain dieser Ode an den Edelbrand kriegt man so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Die erste Hälfte des Albums beschließt das sehr melodische „Never capitulate“. In diesem Song werden geschickt ruhige mit aggressiven Parts kombiniert, wodurch das Stück eine eindrucksvolle Intensität erhält und mich mit seinen deutlichen Melodic-Death-Anleihen an selige frühe IN FLAMES erinnert. Diese ersten 4 Stücke sind ein gewaltiger Brocken Metall und lassen eine beeindruckende Reife erkennen, die man sich normalerweise von einem Debütalbum nicht erwartet hätte. Leider können SO I SIN dieses Intensitätslevel nicht über das gesamte Album halten. SO I SIN rocken zwar während Hälfte Nummer 2 ebensfalls mehr als überdurchschnittlich, jedoch verliert sich im weiteren Verlauf die Frische und Spontanität, ich glaube allerdings, dass auch diese Stücke im Rahmen einer schweißtreibenden Liveshow bestens funktionieren würden.

SO I SIN packen mit ihrem Erstling „Sichart“ locker den internationalen Standard. Wer sich für räudigen Thrash mit stets eingängig melodischen Vokals begeistern kann, muss künftig nicht mehr ins Ausland schielen, denn den Großteil der Konkurrenz spielen die Steirer SO I SIN locker an die Wand.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Michael Walzl (30.08.2013)

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