Evident Sin - Black Rainbow

Artikel-Bild
VÖ: 00.00.2013
Bandinfo: Evident Sin
Genre: Rock
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Webshop
Lineup  |  Trackliste

Es gab mal eine Zeit, da hatte Pop-Rock mit Frontgirl reichlich Konjunktur. Man denke an die Jahrtausendwende und den Beginn des 21. Jahrhunderts zurück, als von den GUANO APES angestachelt zahlreiche Kapellen wie DIE HAPPY, LAMBRETTA und wie sie alle heißen mögen nachgeschossen sind. Wie so häufig verschwand der Trend auch recht schnell wieder. Die heutigen Werke der Originale klingen wie man so schön sagt "erwachsener" (d.h. langweilig) und Nachwuchs erblickt in diesem Sektor so gut wie gar nicht mehr das Licht der Öffentlichkeit. Da klingt das extrem Simple "Black Rainbow" von EVIDENT SIN fast schon wieder richtig erfrischend.

Ja, man muss fairerweise sagen, dass die Gitarren fast durchwegs simple Powerchords schrammeln, Riffs und Soli so gut wie nie den Umfang von vier Tönen sprengen, jede auch noch so simple Melodie auf Ohrwurmtauglichkeit und Radiokompatibilität getrimmt wurde. Dennoch weiß man mit den wenigsten Mitteln recht viel Abwechslung zu schaffen. Da agiert man mal etwas düsterer und schwerfälliger wie beim Eröffnungsdoppel (WITHIN TEMPTATION und LACUNA COIL lassen grüßen), setzt bei "Cry For You" gezielt elektronische Spielereien ein (und klingt dadurch exakt wie WITHIN TEMPTAIONS "Faster"), peppt die obligatorische Klavierballade mit einem Headbanger-Riff im C-Teil auf oder lässt bei der penetrantesten Gute-Laune-Bombe "The Devil's Horns" mal eben lax einen Modern-Jazz-Teil einfließen. Spaß macht's, das hört man der Truppe um Frontgirl Anna S. deutlich an - und da sich das Ganze auf den Hörer überträgt, kann man guten Herzens von einem gelungenen Album sprechen, auch wenn man bei "Calling" vielleicht etwas zu viel Bubblegum gekaut hat.

Fazit: Wer beim nächsten Kaffeekränzchen um zwei Uhr Nachmittags nicht auf seine Dosis Gitarren verzichten will, im Gegenzug aber Onkel und Tantchen nicht vergraulen möchte, der darf bei EVIDENT SIN gerne zugreifen. Denn der sehr simple und dennoch abwechslungsreiche Gitarrenrock der Österreicher bietet von Allem etwas und von Nichts zu viel - außer Spaß!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wilsberg (14.08.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE