Shadowside - Inner Monster Out

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VÖ: 00.00.2013
Bandinfo: SHADOWSIDE
Genre: Metal
Label: Inner Wound Recordings
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Lineup  |  Trackliste

SHADOWSIDE werden den meisten Lesern unseres Magazins nicht bekannt sein. Warum eigentlich nicht? Schließlich ist man bereits munter durch die Weltgeschichte getourt (u.a. mit HELLOWEEN und WASP) und zählt damit zu den wenigen umtriebigen brasilianischen Vertretern der Metalszene. Noch dazu hat man mit Dani Nolden eine junge Dame am Mikro, die keineswegs die trällernden, pseudo-gothischen Damen nachahmt, sondern vielmehr auf variablen, kraftvollen Gesang im Dunstkreis von Power und Heavy Metal Heroen setzt. Die Musik an sich ist zwar im traditionellen Heavy Metal, bzw. auch im Power Metal zu verorten, man klingt aber doch merklich anders als z.B. die Landsmänner von ANGRA. SHADOWSIDE inkludieren auch mal Thrash Riffs, setzen zwischenzeitlich auf modernen Groove und versuchen den Kitschfaktor eher niedrig zu halten, was meist auch gelingt.

"Inner Monster Out" wird trotzdem einige Fragen aufwerfen: Sind SHADOWSIDE variabel und abwechslungsreich oder orientierungslos? Es scheint so, als ob die Band sich beim Recording in einem Wandel befunden hat, da "Inner Monster Out" eben doch in sehr unterschiedliche Richtungen ausströmt. Dies betrifft auch die Qualität des Dargebotenen, die prinzipiell durchaus überzeugt, aber gewissen Schwankungen unterliegt.

Es befinden sich ein paar Schnarcher auf diesem Album wie das blutleere "A.D.D." Zudem sind manche Refrains etwas zu aufdringlich geraten wie bei "Whatever Your Fortune" oder "In The Name Of Love". Wenn SHADOWSIDE den Kitschfaktor unterdrücken, gelingen auch die Songs. So ist "Waste Of Life" zwar aggressiv, aber dennoch mit einem melodischen Refrain versehen worden. Auch "I'm Your Mind" ist eindeutig zu hart für Power Metal-Gedöns und beweist, dass Ms. Nolden auch in aggressiven Stimmungen überzeugen kann. "Gag Order" und "Angel With Horns" sind wiederum Paradebeispiele für melodische, aber nicht zu aufdringliche Songs dieses Genres.

Obwohl man qualitativ noch schwankt, so muss man SHADOWSIDE Respekt zollen. Die vier Musiker aus Santos bemühen sich um Professionalität und haben das Potenzial, wirklich gute Songs zu schreiben. Im Gegensatz zu vielen Vertretern des angestammten Genres blickt man über den Tellerrand und bleibt abwechslungsreich. Trotz allem muss man gestehen, dass dies alles ohne Sängerin Dani um eine Klasse langweiliger wäre. Diese Dame wird zwar polarisieren, verpasst der Musik aber einen Schuss Charisma und verfügt über mehr Können als der Großteil ihrer männlichen Sangeskollegen dieses Subgenres. Wenn die Schwächen eliminiert werden, könnte sich die Arbeit von SHADOWSIDE in Zukunft belohnt machen. Tendenz: Aufsteigend!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (20.07.2013)

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