Parasite Inc. - Time Tears Down

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VÖ: 02.08.2013
Bandinfo: Parasite Inc.
Genre: Melodic Death Metal
Label: GoodDamn Records
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Lineup  |  Trackliste

Ich werde ja zunehmend Fan von Metalbands aus dem grossen Kanton (schweizerisch für Deutschland). Die deutsche Szene hat einerseits eine grosse Tradition, andererseits tauchen da immer wieder Goodies auf, besonders bei jungen Bands, welche sich auch in modernere Gefilde wagen.

PARASITE INC ist eine solche Band. Ihr Melodic Death Metal ist zwar keine Neuerfindung, musikalische Feinheiten machen das Album aber trotzdem zu einem Läckerchen.

Auf dem Album finden sich 13 Tracks, einer davon ein Bonus. Geboten wird straight ahead Metal auf hohem Niveau.

Ob Growl-Stimmen gut klingen oder nicht ist ja weitgehend Geschmackssache. Ob die sich aber anhört, als wenn der Sänger beim Singen Schmerzen leide, oder so, als wenn da jemand präzise singt und korrekt, einfach in der Grummellage – diesen Unterschied hört man. Und Kai von PARASITE INC kann es! Die Stimme hat viel Power, viel Potenzial und spielt in der oberen Growl-Liga.

Dasselbe gilt für Drummer Benni – hochpräzise Blasts und abwechslungsreiche Drumlines und das Ganze so fordernd, dass den anderen Jungs gar nichts übrig bleibt als im vorgegebenen Rhythmus mitzugehen.

Nun sind Bassisten ja in einer besch…eidenen Situation. So lange sie ihren Job gut machen, fällt er kaum auf – ausser live. Wenn sie aber danebenhauen – Gnade ihnen Gott. Insofern gilt hier – Krämer macht einen sehr guten Job und legt das absolut notwendige Fundament.

Gitarrist Kevin spielt virtuos und ideenreich. Nicht nur fette Riffs, auch intelligente Powersoli gehören zu seinem Repertoire, „Hatefilled“ ist ein gutes Beispiel.

Klar soll ein Studioalbum technisch passen, jeder Takt perfekt sein. Soll, tut es aber bei weitem nicht überall. Hier aber schon. Es ist eine Freude, sich das Album über fette Boxen bei maximaler Power einzupfeifen.

Besondere Schmankerln auf dem Album sind die absoluten Vollgasnummern wie „Back For War“, „Function Or Perish“, „Armageddon 16 to 9“ und „Hatefilled“.

Bei den mittelschnellen ist „The End Of Illusion“ der Anspieltipp und den Bonus Track „Dead Life“ rechne ich einmal zu dem moderaten Songs mit Hitpotenzial – die Hookline schleicht sich ziemlich schnell in die Gehörgänge.

„Time Tears Down“ ist ein absolut gelungenes, „offizielles“ Debutalbum, das noch viel erhoffen lässt. Ohne Schwierigkeiten ziehe ich den Vergleich mit AMON AMARTH – und das will bei mir was heissen, geht doch fast nichts über die guten, alten Wikinger um Johan Hegg. Dass die Scheibe von Jens Bogren in Schweden abgemischt wurde, trägt wohl auch einen Teil dazu bei. Seinen Job hat er eben schon bei AMON, KREATOR und SOILWORK gemacht.

Die Scheibe gehört zu den bisherigen Highlights dieses Jahres und es bleibt zu hoffen, dass die Aalener von ganz vielen Veranstaltern entdeckt und gebucht werden.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (23.07.2013)

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