Selim Lemouchi & His Enemies - Mens Animus Corpus

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VÖ: 00.06.2013
Bandinfo: Selim Lemouchi & His Enemies
Genre: Psychedelic Rock
Label: Van Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Mit einer Drei-Song-EP meldet sich nach dem Ende von THE DEVIL‘S BLOOD auch ein optisch völlig veränderter SELIM LEMOUCHI im Psychedelic-Rock-Zirkus zurück. Vorbei sind die Zeiten des Zottelig-langhaarigen-Krauselbart-Trägers. Selim gibt sich mit modischem Kurzhaar und deutlich gestutzten Bart direkt brav und bieder – an seiner musikalischen Genialität hatte ich sowieso zu keiner Sekunde gezweifelt, obschon er mit seinem de-facto Solo-Projekt wahrscheinlich noch weit mehr provozieren und für gespaltene Hörerschichten sorgen wird, als er es mit THE DEVIL‘S BLOOD bislang zur Genüge getan hat.

Das mag zum einem daran liegen, dass Selim auch die spärlich eingesetzten Vocals auf „Mens Animus Corpus“ übernommen hat und zum zweiten, dass die drei Songs experimenteller, zerbrechlicher und weniger zugänglich sind als es THE DEVIL‘S BLOOD je waren.

Der knapp neun Minuten dauernde Einstieg „Echaton“ ist eine Psycho-Prog-Achterbahnfahrt, die oft an diverse Gruselszene in den alten Hitchcook-Schinken erinnert, zu Beginn leise, fast gehauchte Vocal-Lines, die jedoch schon alsbald verstummen und den Weg für eine zarte, einfühlsame Jam-Session par excellence freigeben.

„Thistle“, der Video-Track wenn wir so wollen, ist von vorne bis hinten mit Vocals ausgelegt, geht glatt als flott-beschwingter Space-Rock-Song durch, der sogar ein leichtes Hit-Flair mit sich bringt.

Auch „Your Way Down“ ist eher flott, besticht durch eine stringente Hammond-Orgel, allerlei spaceig-abgefuckte Sounds und hätte auch aus den psychedelischen-Parts (in etwa eine Kreuzung aus „The Madness Of Serpents“ und „Feverdance“) des 2011er THE DEVIL‘S BLOOD Album „The Thousandfold Epicentre“ entstammen können.

SELIM LEMOUCHI hat sich – so macht es den Anschein – von jeglichen Zwängen befreit. Das derzeitige Motto des bei Zeiten doch exzentrischen Niederländers dürfte lauten: Musizieren rein um der Musik willen. Ein Umstand, der zwar kommerziell als nicht wirklich erfolgsversprechend gilt, qualitativ aber erneut das Genie in diesem noch jungen Ausnahmekünstler emporspült.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (21.06.2013)

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