Molly Hatchet - Paying tribute

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VÖ: 18.01.2013
Bandinfo: Molly Hatchet
Genre: Southern Rock
Label: Collectors Dream Records
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Lineup  |  Trackliste

Inzwischen ist es beinahe schon Usus, dass Bands mit Coverversionen ihren musikalischen Vorbildern huldigen und diese gesondert als Tonträger veröffentlichen. Anstatt wie früher die Erstauflagen neuer Alben mit 1-2 Coversongs als Bonus zu versehen, werden diese eigenständig vermarktet – eine Idee die per se nicht zwangsläufig nach Geldmacherei schreit, sondern sehr wohl reizvoll sein kann. Bei MOLLY HATCHET einem originären Southern Rock-Original, das sich innerhalb des Genres durch den eigenständigen Sound eine eigene Nische geschaffen hat, sollte demnach eine stimmige Compilation entstehen.

Musikalisch wird dem Hörer vollkommene Südstaatenromantik präsentiert, die für den gediegenen Rockfan eigentlich unverzichtbar ist: Die Songauswahl konzentriert sich vor allem auf amerikanische Stücke und repräsentiert die heimatliche Verwurzelung von MOLLY HATCHET. Alle neuen Versionen sind handwerklich einwandfrei, das Wohlgefallen liegt selbstredend im Auge des Betrachters und Totalausfälle sind keine Vorhanden: Bei „The boys are back in town“, „Desperado“ und „Mississippi Queen“ agieren die Südstaatler annähernd auf Augenhöhe mit den Originalen, spielen ihre Stärken perfekt aus und rocken im Kollektiv in den Sonnenuntergang. Schwachstellen sind für mich das etwas farblose „Tumbling dice“ und überraschender Weise der eigentlich unkaputtbare Klassiker „Sharp dressed man“, der theoretisch gut zum Stil von MOLLY HATCHET passen sollte. Während das ZZ-TOP Cover mit einem Highgain-Riff ganz cool startet, schießt der viel zu moderne und kalte Gitarrensound spätestens beim Beginn der Strophe eindeutig über das Ziel hinaus und zersägt das coole Boogie-Feeling des Originals völlig.

Unterm Strich bleibt „Paying tribute“ eine gute bis sehr gute Rückbesinnung auf die Grundsteine des MOLLY HATCHET-Sound, die jeder Fan der Band kennen sollte, ABER genau hier beginnt der Fisch doch zu stinken: Den meisten Fans werden die Stücke der CD bereits bekannt sein, denn auch wenn die Trackliste minimal variiert wurde, handelt es sich hiermit nach „Southern Rock Masters“ (2010) und „Regrinding the Axes“ (2012) im Kern bereits um die 3.(!) Veröffentlichung desselben Albums. Man sollte meinen, dass der letzte Tropfen Milch dieser Cashcow mittlerweile gemolken wurde, denn diese Veröffentlichungspolitik geht wörtlich auf keine Kuhhaut.



Ohne Bewertung
Autor: Michael Walzl (23.06.2013)

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