Civil War - The Killer Angels

Artikel-Bild
VÖ: 11.06.2013
Bandinfo: CIVIL WAR
Genre: Power Metal
Label: Despotz Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Was passiert, wenn sich vier Leute von einer etablierten Band namens SABATON verabschieden? Ganz einfach, sie gründen eine neue Band namens CIVIL WAR und holen sich mit Patrik Johansson (ASTRAL DOORS) und Stefan "Pizza" Eriksson (CRYONIC TEMPLE) zwei erfahrene Männer ins Boot, die das Schaffenswerk der Band schnell vorangetrieben haben. Etwas mehr als ein Jahr nach der Gründung folgt mit "The Killer Angels" nun das ambitionierte Debüt der Schweden, die bereits vergangenes Jahr eine EP mit dem schönen Namen "Rome is Falling" veröffentlicht haben.

Wer glaubt, dass er hier nun eine SABATON-Kopie zu hören bekommt, der liegt falsch! Sicherlich gibt es Songs, die gewisse Parallelen zu der Ex-Band erkennen lassen wie das stampfende "I will rule the universe", das ein stückweit an "The Art of War" erinnert, aber in vielerlei Hinsicht versucht man, seinen eigenen Weg zu gehen, wie der knackige Opener "King of the sun" deutlich aufzeigt. Patrik Johansson lässt sich auch nicht mal im Ansatz mit Joakim Broden von SABATON vergleichen, so ist er doch mit einer sehr speziellen rauchigen Stimme gesegnet, die man definitiv nicht überhören kann. Im Internet kam mir des öfteren die Kritk vors Auge, man könne dem Mann nicht lange zuhören und er würde der Band sozusagen kein Gesicht verleihen...
Nach dem ersten Durchlauf der Scheibe konnte ich darüber allerdings nur laut lachen. Sicherlich muss man sich ein stückweit an seine Stimme gewöhnen, aber wenn man ihm eine Chance gibt, überzeugt er an jeder Kante und Ecke, versteht es außerdem, seine Vocals vielfältig einzusetzen.

Musikalisch bewegen wir uns hier übrigens auch relativ deutlich im Gefilde des Power Metals, auch wenn diverse Songs teilweise versuchen, aus dieser Nische auszubrechen. Da sei das ALESTORM-artige "Saint Patrick's Day" zu nennen, das fast schon fröhlich daher kommt. Ansonsten wartet man aber wie gesagt größtenteils mit astreinem Power Metal auf, der in Form von Songs wie "My own worst enemy" oder "First to fight" auch in allerbester Güte an den Hörer gebracht wird. Technisch gibt es nichts zu bemängeln, wir haben es hier aber eben auch mit "alten" Hasen zu tun, die wissen, worauf es ankommt. Besonders gut gefallen mir allerdings die melodischen Gitarren, die das Geschehen die meiste Zeit dominieren, wobei das Keyboard sich eher unauffällig präsentiert, aber genau das macht hier die Mischung aus.

Einzig und allein die Tatsache, dass man auf Nummer sicher geht, kann man durchaus "bemängeln", denn gegen Ende der Platte merkt man, dass das Songmaterial sich teilweise doch ein bisschen zu sehr ähnelt. Nichtsdestotrotz ist es bewundernswert, wie die Schweden binnen einen Jahres ein derart starkes Debüt auf den Markt werfen, das zwar noch nicht ganz die Qualität von SABATON erreicht, aber genug Steigerungspotenzial für die Zukunft bereit hält, um genau da hin zu kommen. "The Killer Angels" ist eine durchweg starke Power Metal Scheibe, der ein bisschen die Vielfältigkeit abhanden kommt, die ansonsten aber durchgängig ihre Stärken ausspielt!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (18.06.2013)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE