The Black Dahlia Murder - Everblack

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VÖ: 07.06.2013
Bandinfo: THE BLACK DAHLIA MURDER
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Da hat es letztes Jahr ordentlich gerappelt, in der Kiste von THE BLACK DAHLIA MURDER. Bassist Ryan „Bart“ Williams und auch Zeugler Shannon Lucas durften die Koffer packen und wurden durch Max Lavelle (ex-DESPISED ICON) und Alan Cassidy (ex-ABIGAIL WILLIAMS) ersetzt. Ob das für den Gesamtsound der Band jetzt förderlich war oder nicht, lässt sich erst am Material des mittlerweile sechsten Studioalbums "Everblack“ eruieren, das in erster Linie gleich einmal mit einem richtig knackigen Old-School-Coverartwork von Nick Keller aufwartet und mit dem Opener „In Hell Is Where She Waits For Me“ eine kräftig-aggressive TBDM-Nummer im besten Bandstil vorlegt.

Danach kommt aber – nach mehrmaligem Durchlauf umso eindeutiger zu verifizieren – die eigentlich Überraschung – Brüll-/Kreischwürfel Trevor Strnad und Konsorten haben hier erstmals in ihrer Karriere wirklich mal ins Klo gegriffen. Zu bemüht scheint man immer noch darauf abzuzielen, nur ja aus jeglichen Metalcore-Gesprächen rausgehalten zu werden (was ja eh schon seit Jahren kein Thema mehr sein sollte) und so viehisch wie möglich durch die Botanik zu rattern. Was bislang auf sämtlichen Alben – vor allem auf „Deflorate“ und „Ritual“ – wirklich gut gelang, ist auf „Everblack“ aber nur mehr eine auf Sicherheit getrimmte Selbstwiederholung, der es zwar nicht an technischen Fähigkeiten, sehr wohl aber an Ideenreichtum und spannendem Songwriting fehlt.

So klingen „Goat Of Departure“, „Raped In Hatred By Vines Of Thorn“ oder „Control“ zwar allesamt wie erwartet und durchaus aggressiv, aber eben alles extrem fad wiedergekaut, ohne Finten und Überraschungen, fern eines Spannungsbogens. Vor allem in der zweiten Albumhälfte sackt „Everblack“ völlig in sich zusammen, Nummern wie „Their Beloved Absentee“ oder „Blood Mine“ hätten auf früheren Band-Geniestreichen nicht mal Platz auf der Bonusdisc gefunden. Echte Highlights muss man schon mit zwei Lupen suchen. Neben dem Opener überzeugt das Riffbrett „Phantom Limb Masturbation“ und auch der schmucke Closer „Map Of Scars“, ansonsten bleibt nur zu hoffen, dass sich die BLACK DAHLIA MURDER bis zum nächsten Rundling wieder etwas mehr einfallen lassen und das neue Album in den Konzertsetlists möglichst außen vor lässt. Einen halben Punkt Bonus gibt’s noch für die paar wirklich fetten Songs, die aus dem Sumpf der akustisch-geprügelten Durchschnittlichkeit herausragen.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (05.06.2013)

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