ACCU§ER - Diabolic

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VÖ: 12.04.2013
Bandinfo: ACCU§ER
Genre: Thrash Metal
Label: Red Shift Records
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Lineup  |  Trackliste

Es ist wirklich schade, dass fast immer nur die „Teutonic Four“ Erwähnung finden, wenn es um gutgemachten, handwerklich einwandfreien Thrash Metal aus Germanien geht. KREATOR, DESTRUCTION, SODOM und TANKARD sind aber längst nicht mehr das Maß aller Dinge, und das oben erwähnte, von deutschen Journalisten-Kollegen ersonnene Etikett ist einfach nur albern. Heimlich, aber gar nicht still und leise, schleichen sich die Siegener Veteranen ACCU§ER schon seit geraumer Zeit von hinten an, liegen quasi auf der Lauer, um mit „Diabolic“ nun vielleicht endgültig das Zepter zu übernehmen, oder zumindest den Thronfolger zu machen. Und das völlig zu recht, wie ich meine. Was die vier auf ihrem neuesten Output veranstalten, ist zwar nicht neu und auch nicht super-duper originell, aber es fetzt von vorne bis hinten. Und das ordentlich.

Schon der Opener "Apocalyptic Decay" verspricht geile Scheisse, und über eine gute Stunde wird das Plansoll diesbezüglich auch mehr oder weniger erfüllt: der fette Titeltrack, "Dethroned" oder "Immortal Aggression" sind einfach Thrash-Dampfhämmer der gehobenen Liga, wo ein Mörder-Riff das nächste jagt und der Head gar nicht mehr aufhört zu bangen. Im Grunde machen Frank Thoms (der als einziger noch von der Ur-Besetzung übrig ist) und seine Schergen eh nur das, was sie schon immer gemacht haben, treiben es zur Perfektion, feilen hier noch ein wenig an einem Break rum oder schrauben dort noch den endgeilen Doublebass rein.

Standardkost mögen es die einen nennen, und so unrecht haben sie nicht - aber mir ist Standardkost mit einem hohen Qualitätsanspruch immer noch lieber als der öchzigste Lauwarm-Aufguss von KREATOR oder SODOM ohne jegliches Herz und ohne Seele. Besinnen wir uns auf die Wurzeln, und mit Tracks wie dem massiven "Beyond The Blackness" (erinnert ein wenig an alte SEPULTURA) oder der Genickwatsche "Cannibal Insanity" geht das recht fein! ACCU§ER fahren uns hier obendrein mit einer Brutalität und Wurstigkeit über den Scheitel, dass für immer Zwölfeläuten ist. Also nix gegen eingangs erwähnte Bands, aber ich bevorzuge momentan doch das ungezähmte, rohe Brett, wo auf jeglichen Trend scheisst. Bitte mehr davon!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Mike Seidinger (16.06.2013)

WERBUNG: Hard
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