Chthonic - Bú-Tik

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VÖ: 03.06.2013
Bandinfo: CHTHONIC
Genre: Melodic Black Metal
Label: Spinefarm Records
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Lineup  |  Trackliste

Metal mag zwar in Asien sehr angesagt sein, bis auf wenige Ausnahmen (LOUDNESS oder SIGH) ist der Fernost-Metal selbst im Rest der Welt über den Underground-Status aber kaum hinausgekommen, am Exotenstatus konnte auch die ambitionierte Global Metal-Doku wenig ändern. Da vermochte der Nahost/Oriental-Metal mit seinem Zugpferd ORPHANED LAND schon eher zu reussieren. Eine Band, die den Sprung auch auf die internationale Bühne schaffen konnte, ist die taiwanesische Combo CHTHONIC, die seit Mitte der Neunziger immer weitere Kreise im Metal zieht. Der wie die französische Bezeichnung für ein Geschäft anmutende Titel des neuen Albums, „Bú-Tik“, ist nach dem Vorgänger „Takasago Army“ (2011) bereits der siebte Dreher, der das Licht der fernöstlichen Sonne erblickt. Stilistisch ist alles beim Alten geblieben, Melo-Death duelliert sich mit Symphonic Black, gewürzt wird das Ganze mit traditioneller Instrumentierung und einer gehörigen Portion Lokalkolorit rund um die taiwanesische Geschichte und Mythologie.

Diese Trademarks vereint vor allem "Defenders of Bu-Tik Palace", das die sich stimmig vermischenden Härtner- und Traditionsklänge perfekt in sich vereint. Sänger Freddy Lim growlt in genretypischer Manier, bevor eine traditionelle Sängerin das Ruder übernimmt und das sonst schon öfter gehörte Soundgemisch aufwertet und variiert. Der Song ist beispielhaft für die originelle Melange, die uns die Combo um das optische Aushängeschild Basserin Doris Yeh neben anderen starken Nummern wie „Supreme Pain For The Tyrant“ serviert. Trotz allem wird hier nicht wild herumexperimentiert, Stakkato-Verwüster wie „Between Silence And Death“ oder das lässige „Resurrection Pyre“ gehen es eher klassisch an, wohingegen „Set Fire To The Island“, oder „Rage Of My Sword“ schon bedeutendere (fern-)östliche Einflüsse aufweisen. CHTHONIC mögen mit ihren exotischen Einsprengseln für Puristen ein No-Go sein, für den einen oder anderen aber doch eine echte akustische Bereicherung darstellen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (29.05.2013)

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