Kaledon - Altor, The King's Blacksmith

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VÖ: 23.04.2013
Bandinfo: KALEDON
Genre: Metal
Label: Scarlet Records
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Lineup  |  Trackliste

KALDEON sind eine aufstrebende Power Metal Kombo aus Italien und obwohl sie bereits einige Releases vorzuweisen haben, die größtenteils das Genre auch gut bedienen, blieb ihnen der große Durchbruch bisher verwehrt. Aus dem Schatten der mächtigen RHAPSODY OF FIRE auszutreten, ist auch wahrlich keine leichte Aufgabe und vielleicht hat sich die Truppe gerade deshalb Fabio Lione als Gastsänger für einen Song gekrallt. KALEDON haben über Jahre hinweg ihr Konzept von Album zu Album übertragen, aber ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich nicht weiß, ob DIESE Platte hier immer noch dasselbe Konzept verfolgt. Wenn ich den Titel des Albums aber richtig deute, beginnt hier eine andere Geschichte, da diese Platte nicht als Part Sowieso veröffentlicht wurde.

Eingeleitet wird die Scheibe vom kurzweiligen und relativ unspektakulären Intro "Innocence", dass ein paar meiner Ansicht nach nervige Opernklänge ertönen lässt. Vergessen habe ich diese Tatsache allerdings mit dem Beginn vom ersten Song, der sich "Childhood" schimpft. Das Ding geht direkt in die Vollen, lässt nichts anbrennen, überzeugt mit kraftvollen Strophen, die vom charistmatischen Gesang Marco's veredelt werden. Auch die symphonischen Einlagen können sich durchaus hören lassen! Der Chorus kommt in gewohner Power Metal Manier daher und überzeugt mit seiner Eingängigkeit.

"Between the Hammer and the Anvil" begibt sich sogar in noch schnellere Gefilde, wobei die Strophen zumindest ein bisschen vom Gas gehen. Der Refrain klingt vom Sound her zu kitschig, erzeugt bei mir irgendwie gewissermaßen ein Augenrollen. Der Song ist nicht übel, aber oft könnte ich mir das nicht reinziehen, um ehrlich zu sein.

"My personal Hero" wird vom Ende des eigentlichen Chorus eingeleitet und haut dann ein paar nette symphonische Parts raus, die erneut sehr authentisch wirken. Marco ist nachwievor der größte Gewinn, der den Italienern in den vergangenen Jahren in die Hände gefallen ist, wirklich ein ausgezeichneter Sänger im Vergleich zu seinem Vorgänger, der nicht mal ansatzweise so viel Power in seiner Stimme hatte. Die geniale Bridge führt in den ohrwurmverdächtigen Uptempo-Chorus, der wie man es von KALEDON nicht anders kennt sofort zum headbangen einlädt. Besonders gut gefällt mir auch das kurze, aber doch sehr knackige Keyboardsolo im Mittelpart.

"Lilibeth" ist eine extrem kitschige Ballade, die mich gar nicht weiter gestört hätte, wenn man es am Ende des Song in Sachen "Chorus wiederholen" nicht so krass übertrieben hätte. Die Strophen sind in Sachen Kitsch wirklich grenzwertig, aber der gesanglich ausgezeichnete Refrain lässt darüber hinwegsehen, wobei dieser wie bereits erwähnt am Ende VIEL zu sehr ausgereizt wird, ansonsten aber ein nettes Stück.
"A new Beginning" ist definitiv einer meiner Favoriten, wird von einer etwas längeren Gitarrenpassage eingeleitet, ehe die tolle Strophe wieder mal von vielen symphonischen Elementen gekonnt in Szene gesetzt wird und den noch grandioseren Chorus förmlich ins Ohr fließen lässt. Marco funktioniert in Zusammenarbeit mit dem epischen Backgroundgesang einfach super und so fehlt es dem Song wirklich an nichts.

"Kephren" ist der kürzeste und härteste Song der Platte, klingt trotz der schnellen Drums relativ gedrosselt in der kurzen Strophe. Der Refrain bringt es mal wieder auf den Punkt und ich habe absolut nichts zu bemängeln. In den 3 1/2 Minuten machen die Italiener nichts falsch und nutzen den relativ langen Freiraum zwischen dem zweiten und dritten Chorus dafür, um auch mal instrumental aufzuzeigen, was sie drauf haben und auch das imponiert mir.

"Screams in the Wind" drückt nochmal richtig fett auf die Tube, bietet im Vergleich zu den vorigen Songs nichts neues und auch nichts wirklich nennenswertes, doch das muss er auch gar nicht. Auch hier verharren die Italiener auf ihren Stärken und machen das einfach gut. Die symphonischen Elemente kann ich immer wieder nur positiv hervorheben, hier hat man ganze Arbeit geleistet!

Zum Abschluss bekommen wir noch den Song serviert, in dem der gute Fabio Lione sich die Ehre gibt. Was ich hier aber wirklich EXTREM schade finde, ist die Tatsache, dass er ihn komplett alleine singt. Das fühlt sich ein bisschen so an, als wollte man ihn quasi ins Rampenlicht stellen und ihm jegliche Freiheiten bieten, obwohl sich der gute Marco gar nicht zu verstecken braucht, was den Vergleich angeht. Das würde ich als Lead Vocalist zumindest als kleinen Arschtritt werten, wenn der Gastsänger einen Song komplett für sich alleine beansprucht, wenn die gesamte Platte schon nur 8 Songs insgesamt zu bieten hat. Hier wäre es sinnvoll gewesen, wenn KALEDON zumindest als Bonustrack dasselbe Stück drauf gepackt hätten, wo nur Marco die Vocals übernimmt. Aber gut, weg vom Gejammer...Der Song ist schnell umschrieben, Uptempo, erneut schön mit symphonischem Sound versehen und den Ohrwurmcharakter muss ich sicherlich kein 100. mal hervorheben...

So gibt es am Ende ganz viel Licht und zumindest ein bisschen Schatten auf der Platte. Bei 3 Songs hatte ich ein bisschen was zu meckern, wobei letzterer nur dafür Kritk erntet, dass der eigentliche Lead Vocalist völlig außen vor gelassen wird. Ansonsten liefern KALEDON mit "Altor, the King's Blacksmith" eine qualitativ sehr hochwertige Power Metal Scheibe ab, die mit bescheidenen Mitteln ganz groß auffährt und insbesondere mit dem verdammt guten symphonischen Sound punktet. Mehr davon!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (04.05.2013)

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