A Pale Horse Named Death - Lay My Soul To Waste

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VÖ: 24.05.2013
Bandinfo: A PALE HORSE NAMED DEATH
Genre: Metal
Label: SPV / Steamhammer
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Lineup  |  Trackliste

Wahrlich ein Teufelskerl, dieser Sal Abruscato: Da trommelt er jahrelang bei LIFE OF AGONY und TYPE O NEGATIVE und gründet dann eine Band mit dem grenzgenialen Namen A PALE HORSE NAMED DEATH, nur um sich auch noch als Gitarrist, Sänger und Songschreiber zu beweisen. Das 2011 erschienene Debüt "And Hell Will Follow Me" war dann auch sogleich ein beachtliches Lebenszeichen dieses vermeintlich düsteren Gesellens. In allen dunklen Gefilden der Rockmusik sowie in den Segmenten Doom/Stoner/Dark/Alternative-Metal wurde gewildert, um eine überraschende Mixtur an frischen Ideen und oft auch gelungenen Songs zu erschaffen.

Nun liegt mir mit "Lay My Soul To Waste" die neue Veröffentlichung von A PALE HORSE NAMED DEATH vor, die der Band zu einem höheren Stellenwert in der "Szene" verhelfen sollte. Dabei ist die Marschrichtung gleich geblieben: Man mische einiges an ALICE IN CHAINS zu einer Masse von TYPE O NEGATIVE, glaciere dies mit einem LIFE OF AGONY-Einschlag, tröpfle Doom-Riffs auf manche Teile des Kredenzten und füge die Abruscatosche Würzung hinzu - et voila, fertig ist ein düsterer Bastard aus fast allem, was dem Metalherz Spaß macht. Trotz der genannten Referenzbands klingt A PALE HORSE NAMED DEATH mehr als nur eigenständig, da kaum jemand diese Bands bzw. Stilrichtungen in den hier gebotenen Proportionen widergibt und damit etwas Eigenes erschafft. Sal und seine Mannen bleiben zudem so abwechslungsreich wie es ihnen möglich ist. Um ein paar Beispiele zu nennen: "Dead Of Winter" lädt mit seinen akustischen Teilen zum Mitsingen ein, während "Devil Came With A Smile" mit schweren Rockriffs und einer aggressiveren Grundstimmung überzeugt. "The Needle In You" orientiert sich geschickt an okkult klingendem Doom Rock, während "Shallow Grave" ein kleiner Hit in TON-Manier ist. Manchmal ist man gloomy und weicht kaum von der eigenen Ausrichtung ab ("DMSLT), manchmal fokussiert man sich auf Rock/Metal und verzichtet deshalb auf die große Melancholie ("Killer By Night") oder man setzt auf eine absolut unkitschige Düsternis mit jederzeit geschickt arrangierten Refrains (wie bei "In The Sleeping Death"). Um dem Hörer nicht zu viel Freude zu gönnen, werden A PALE HORSE NAMED DEATH dann zum Ende des Albums noch mal so richtig missmutig und veröffentlichen mit "Cold Dark Mourning" einen schwerst depressiv klingenden epischen Rausschmeißer mit balladesken Zügen, der bei aller Verzweiflung und Melancholie, aber auch eingängig bleibt und einen schönen Abschluss dieses Albums darstellt.

"Lay My Soul To Waste" ist demnach das erwartet starke Album geworden. A PALE HORSE NAMED DEATH sind auf dem Weg, ein eigenes Subgenre zu definieren. Man geht den Weg von gefallenen Helden weiter und überzeugt damit in vielerlei Hinsicht. Das Dargebotene wird Metal/Rockfans ansprechen und könnte in abgeschwächter Form sogar weiteren Zielgruppen gefallen. Das originelle Songwriting, die professionelle instrumentale und vokalistische Herangehensweise (Abruscato stellt sich als starker Sänger heraus, dessen Organ durchaus Wiedererkennungswert besitzt), sowie das runde Gesamtkonzept führen zu einer Erkenntnis: Vertonte Dunkelheit hat schon lange nicht mehr so viel Spaß gemacht!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: El Greco (17.05.2013)

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