The Monolith Deathcult - Tetragrammaton

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VÖ: 10.05.2013
Bandinfo: THE MONOLITH DEATHCULT
Genre: Industrial Death Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste

Ich muss gleich eingangs ehrlich zugeben – ich habe kaum ein Album in diesem Jahr so heiß erwartet wie das neue Teil der Holländer THE MONOLITH DEATHCULT. Auch wenn Kollege El Greco beim 2008er Vorgänger „Trviumvirate“ anderer Meinung ist, stellte die frisch-knackige Verbindung aus amerikanisch angehauchtem Death Metal, Industrial-Passagen ohne Berührungsängste und der nicht bei allen wirklich akzeptierten Mischung aus morbidem Humor und bewusster Provokation im lyrischen Bereich für mich das absolute DH-Highlight des damaligen Jahres dar und ist noch heute ziemlich unerreicht. Nach dem Re-Release von „The White Crematorium“ und der Vertragsunterzeichnung bei Season Of Mist liegt mit „Tetragrammaton“ ENDLICH der vierte Studiorundling auf den Ladentischen.

Schon die ersten Teaser und die auf Filmplakat-Style ins WWW geworfenen Werbemaßnahmen zum neuen Teil ließen Humoriges vermuten und so verwundert es auch nicht, dass sich THE MONOLITH DEATHCULT musikalisch zwar bierernst geben, in den Lyrics aber keinesfalls auf die nötige Portion Schwachsinn verzichten. Musikalisch sind die ausufernden, oft sogar bis über zehn Minuten langen Kompositionen genauso ausgefallen, wie es sich TMD-Lunatics wohl erhofft haben. Bereits der Opener „God Among Insects“ gibt mit seiner mechanischen Ausrichtung sämtliche Stärken der Holländer wieder, „Human Wave Attack“ ist ein knackiger Riffbrecher vor dem Herrn und wird garantiert einen feinen Platz im Live-Repertoire bekommen, „Drugs, Thugs & Machetes“ walzt mit seinen viehischen Blastattacken und den irrwitzigen Gitarrensolos sowieso alles im Umkreis von zehn Kilometern platt.

In „Todesnacht von Stammheim“ werden auch noch massig Heavy-Metal-Zitate reingequetscht und „S.A.D.M.“ gehört mit seinen atmosphärischen Samples, der markant-hohen Kreischstimme und den rollenden Monsterriffs ohnehin zu den absoluten Highlights auf diesem starken Album. Im Direktvergleich zu „Trvumvirate“ ist trotzdem festzustellen, dass die Songs nicht mehr ganz so kompakt und memorabel durch den Äther knallen. Dazu wirkt der Gesamtsound des Albums zwar weitaus sinfonischer und atmosphärischer als beim Vorgänger, konzentriert sich insgesamt aber doch wieder verstärkt auf den stumpf-zerberstenden Todmetall und lässt die wirklich eindeutigen Industrial-Elemente im Hintergrund. Ein bestialisches Lebenszeichen nach fünfjähriger Abwesenheit ist „Tetragrammaton“ trotzdem geworden und das bange Warten hat sich mehr als gelohnt. Kleiner Tipp – den letzten Song auch nach dem letzten Riff nachklingen lassen. Da gibt’s noch was zum Schmunzeln. "Tetragrammton" ist der Filmsoundtrack zur Apokalypse.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (03.05.2013)

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