Adept - Silence the World

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VÖ: 22.03.2013
Bandinfo: Adept
Genre: Hardcore
Label: Panic & Action
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Lineup  |  Trackliste

Eigentlich ist es weniger üblich, dass eine Post-Hardcore Truppe aus dem schönen Schweden stammt und wenn man sich das Material gibt, fällt es einem auch schwer zu glauben, dass die Jungs nicht wie 90% der anderen Bands aus dem Genre in den USA oder Großbritannien beheimatet sind. Bereits seit einigen Jahren schwimmen die Schweden im Haifischbecken der Core-Bands, denn es werden ja quasi von Tag zu Tag mehr. Allerdings bestechen ADEPT bei jedem Album mit anderen Elementen. "Death Dealers" klang eher schmutzig, nicht ganz so Post-Hardcore-lastig, während die neue Platte "Silence the World" eher in Gefilden von ASKING ALEXANDRIA und Co. sein Unwesen treibt.

"Forever and a day" ist ein absolut typischer Opener für eine PHC Platte, beginnt mit einem kurzweiligen atmosphärischen Intro und geht dann in die Vollen, bringt die Boxen ordentlich zum kochen. Robert Ljung hat schon ein ordentliches Organ und überzeugt auch an den Clean Vocals, wobei diese ja gerade in diesem Bereich schwer zu unterscheiden sind und es nur wenige SÄNGER in dem Genre gibt, die wirklich was völlig eigenes in der Stimme haben. Ändert nichts daran, dass der Opener Spaß macht, zwar keine wirkliche Neuheit in diesem Bereich darstellt (wie soll das auch heutzutage noch gelingen), aber dennoch jedem Genrefan sicherlich sofort zusagen wird. "Established 2004" verarscht die Jungs von DEEZ NUTS ein wenig, wenn man sich mal das nette Intro gibt, wo der gute Robert jedes seiner Worte überdeutlich betont, was definitiv auf besagte Band hindeutet, ein Schmunzeln konnte ich mir jedenfalls auch nicht verkneifen. Der Track an sich ist ein fettes Brett, spart sich Cleans zum größten Teil und überzeugt im Chorus mit einem Mix aus Screams und Growls. Witzigerweise halten sich ADEPT mit Breakdowns ein wenig zurück und punkten dann teils doch eher mit instrumentalem Geschick, lassen auch die mittlerweile typischen Tranceparts völlig außen vor, was den Härtegrad der Platte etwas deutlicher in den Vordergrund stellt.

"Secrets" könnte gut und gerne auf einer CALIBAN Platte stehen und insbesondere die Vocals erinnern hier ganz deutlich an eben genannte Combo. Diese melancholisch emotional angehauchten Songs beherrschen die Deutschen wie keine zweite Band in dem Genre, doch ADEPT machen ihre Sache hier sehr gut, punkten mit einer gewissen Vielseitigkeit und wollen sich nicht Song für Song kopieren, obgleich nicht viel Raum für neues bleibt. Ordentlich beeindruckt hat mich der Titeltrack, der viele Tempowechsel bietet und insbesondere mit dem kraftvollen Chorus punktet. "The toughest kids" geht dann eher in Richtung "THE WORD ALIVE", wirkt durch den Chorus sehr melodisch, bietet aber gleichzeitig auch eine gewisse Aggressivität durch die fetten Screams, die im Refrain immer wieder durchpreschen.

"Silence the World" kann man nicht mit dem Vorgänger "Death Dealers" vergleichen, es geht viel deutlicher in die PHC Richtung, kann daher gehend natürlich nicht mit so viel Eigenständigkeit punkten, was in diesem Genre mittlerweile einfach auch gar nicht mehr möglich ist. Dennoch entwickelt die Platte ihren ganz eigenen Charme, da man so gut wie alles, was das Genre ausmacht in 11 Songs vereint, dabei aber komplett auf den relativ kitschigen Trance-Kram verzichtet. Insbesondere CALIBAN und THE WORD ALIVE Fans lege ich diese Platte wärmstens ans Herz.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (02.04.2013)

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