Hardcore Superstar - C'mon Take On Me

Artikel-Bild
VÖ: 01.03.2013
Bandinfo: HARDCORE SUPERSTAR
Genre: Sleaze Rock
Label: Nuclear Blast GmbH
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Eigentlich kann man sie mittlerweile getrost als alte Hasen im Musikgeschäft bezeichnen. Die schwedischen Sleaze-Rocker HARDCORE SUPERSTAR tummeln sich doch schon fast zwei Dekaden durch die europäischen Hallen und veröffentlichen mit „C’mon Take On Me“ ihr mittlerweile neuntes Studiolangeisen. Man merkt aber nicht nur den mit mittlerweile vielen Kerben durchzogenen Gesichtern und der ablaufenden Schminke an, dass hier backstage bei Konzerten schon länger in die Flasche geschaut wird, sondern auch dem kontinuierlich schwächer werdenden Songmaterial. War der vor drei Jahren rausgestampfte Vorgänger „Split Your Lip“ partiell noch ziemlich feurig und interessant geraten, gelingen HARDCORE SUPERSTAR diese Ausbrüche hier nur mehr selten.

Wenn man einmal die Einlaufmusik des Zirkus Roncalli, der hier „Cutting The Slack“ genannt wird, überstanden hat, befindet man sich ja noch auf dem richtigen Weg. Der Titeltrack trumpft nicht nur mit der größten Stärke der Band, dem rotzig-lasziven Organ von Frontmann Jocke Berg, auf, sondern befindet sich auch instrumental auf dem richtigen Weg in die guten alten Bandzeiten, wo Alben wie „Hardcore Superstar“ oder „No Regrets“ auf fast allen Linien überzeugen konnten. Doch schon „One More Minute“ beginnt mit seinen Western-Gedächtnisgitarren etwas zu nerven, bevor die Schweden mit dem astreinen Glam-Stampfer „Above The Law“ noch einmal richtig geil in die Spur zurückfinden. Geile Solos, ein Refrain zum Niederknien und großartige Gitarren-Licks. Das Teil hat fast schon „We Don’t Celebrate Sundays“-Qualität.

Nach diesem durchaus bekömmlichen Einstieg geht es leider ziemlich schnell bergab. Die akustische Whiskey-Ballade „Stranger Of Mine“ lockt bestimmt keinen Glam-Metal-Hund vor den Ofen, „Dead Man’s Shoes“ ist – mit Verlaub – einer Band wie HARDCORE SUPERSTAR aufgrund seiner kompositorischen Beliebigkeit nicht würdig und auch „Too Much Business“ langweilt mit beständiger Ideenlosigkeit. Was ist da los? Wie konnte diese Truppe mal einen Jahrhundert-Smash wie „My Good Reputation“ verfassen? Die Antwort können HARDCORE SUPERSTAR hoffentlich mit dem nächsten Album geben, denn hier brauchen wirklich nur Alleskäufer und absolute Band-Lunatics die Geldbörse zücken. Selten zuvor klang „Street Metal“ so aufgewärmt und unspektakulär.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (06.03.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE