DGM - Momentum

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VÖ: 26.03.2013
Bandinfo: DGM
Genre: Progressive Metal
Label: Scarlet Records
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Lineup  |  Trackliste

Ich kenne DGM bereits seit einigen Jahren und doch konnte mir bisher kein Album so richtig zusagen von den italienischen Prog-Metallern. Dennoch habe ich sie nie aus den Augen verloren und dass das gut war, macht ihr neues Werk "Momentum" deutlich. Vom Stil her erinnert mich das Ganze sehr stark an eine Mischung aus SYMPHONY X und PAGANS MIND, wobei die Anleihen zu ersterer Truppe deutlicher hervorstechen. Witzig, dass aus beiden Bands jeweils ein Mitglied einen Gastbeitrag geleistet hat.

Russell Allen leistet Mark Basile beim Opener Gesellschaft und wo ich mir sonst immer denke, dass man als Sänger neben Russell Allen nur blass aussehen kann, muss ich hier einfach nur sagen, dass mich Mark SEHR stark beeindruckt hat und das gilt für die gesamte Platte. Beide haben von grundauf eine ähnliche Stimmfarbe, aber das heißt ja noch lange nicht, dass man technisch und insbesondere emotional mit einem Russell Allen mithalten kann, doch Mark stellt dies eindrucksvoll unter Beweis. "Reason" bietet eine ordentliche Geschwindigkeit, ist verspielt, bietet instrumentale Passagen erster Güte und einen Refrain, der jedem Fan des melodischen Prog-Metals Glücksgefühle verschaffen dürfte.

"Trust" macht genau da weiter, wo "Reason" aufgehört hat. Absoluter Wahnsinn, was die Jungs hier auf die Beine gestellt haben. Die Gitarrenriffs dringen direkt zu einem durch, das Keyboard untermalt das Ganze extrem vielfältig und verleiht den Songs eine ganz eigene Note. Gesanglich ist Mark wie bereits erwähnt ganz weit oben anzusiedeln und er versteht es auch, den Hörer direkt "anzusprechen", was mir bei vielen Metalgrölern heutzutage komplett fehlt. An einer Passage erinnert mich das Riffing ganz deutlich an FIREWINDs "Mercenary Man", aber irgendwie verpacken es die Italiener noch weitaus geschickter und verschaffen mir mit jeder Sekunde ihres Schaffens Gänsehaut. Wenn diese nicht in den Strophen eingesetzt hat, so überkommt es einen doch spätestens im wahnsinnig intensiven Refrain. Wahnsinn!

Eine "Ruhepause" wird einem hier nicht gegönnt, denn mit "Universe" folgt das, was ich nur als episch bezeichnen kann. Allein die Intro-Melodie reißt vom Hocker, der Kickstart lässt einen dann endgültig im Freudensumpf versinken und obwohl man bereits nach 20 Sekunden rundum glücklich zu sein scheint, kommt mit dem energischen Chorus doch noch das Beste. Wer hier noch still sitzen kann oder in keinster Weise ergriffen ist, der scheint mir fernab von musikalischem Verständis zu leben. Ich komme nicht mehr aus dem Staunen heraus und muss mich fast schon fragen, WO die Italiener ihre Schwachstelle verstecken. Baut die zweite Hälfte vielleicht ab und man wird hier von den ersten paar Songs nur getäuscht?

Falsch gedacht, denn DGM halten von vorn bis hinten dieses extrem hohe Niveau und begeistern mit derart viel Spielfreude, wie sie mir nur selten untergekommen ist. Ich vermag es nicht, hier jeden einzelnen Song noch in den Himmel zu loben, denn dann wäre ich morgen noch nicht fertig, aber das Album als Gesamtes stellt wohl eines meiner bisherigen Highlights 2013 dar und muss sich vor weitaus größeren Bands wie SYMPHONY X absolut nicht verstecken. Die einzige Frage, die ich mir stelle, ist folgende: WARUM konnten mich die vorangegangenen Platten nicht so begeistern? Ich weiß nicht, was da bei den Italienern vorgefallen ist, aber es war gut so! Ich bin rundum begeistert und kann JEDEM Fan von melodischem Prog-Metal nur dringend dazu raten, hier BLIND zuzuschlagen, denn eine Hörprobe halte ich für überflüssig. Losziehen und kaufen !!!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Sonata (18.03.2013)

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