Coldsteel - American Idle

Nach einem zwanzigjährigen Hiatus melden sich die Thrasher aus Long Island mit einer neuen Mini-CD zurück. COLDSTEEL wurden 1986 gegründet und haben bis einschließlich 1993 drei Demos, eine EP, eine Split und das Full Length Album „Freakboy“ (1992) zu Buche stehen. Schuld für den Split-Up im Jahr 1993 waren die üblichen unüberbrückbaren kreativen Differenzen, die nach zwei Dekaden aber wieder ausgeräumt sein dürften. Von der damaligen Besetzung sind mit Sänger Troy Norr, Gitarrist Joe Shavel und Drummer Hal Aponte noch 3/5 am Start, neu im Bandgefüge sind Zweitgitarrist Eddie Campbell und Basser Doug O'Dell.

Stilistisch kann man die Thrash-Mixtur der New Yorker als irgendwo zwischen älteren, aber immer groovigen METALLICA und ebenso gelagerten MEGADETH einordnen, obschon sich COLDSTEEL sehr davor hüten die beiden Genannten Kapazunder auf Gedeih und Verderb zu kopieren. Was mir viel mehr aufstößt ist allerdings der offen zur Schau getragene Amerikanismus, den das Quintett hier auffährt. Lokalpatriotismus schön und gut, aber sich als die Retter einer Nation zu geben ist dann doch zu viel des Guten. Musikalisch gibt es wenig zu bekritteln, Troy Norr hat eine voluminöse Stimme, die Gitarrenfraktion fährt ein amtliches Thrash-Brett und auch Songs wie das sehr nah an METALLICA nagende „Blood Secrets“ oder das im Mid-Tempo dahinstampfende „You Lose!“ sind gediegener Thrash-Stoff, der absolut hörenswert rüberzukommen im Stande ist.

Übrigens: Neben der über StormSpell Records vertriebene CD-Version, bieten die Jungs auf ihrer WebSite auch eine Vinyl-Variante von „American Idle“ an. Im schnöden schwarzen Vinyl, oder die auf 200 Stück limitierte Picture Version.