Omnium Gatherum - Beyond

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VÖ: 22.02.2013
Bandinfo: OMNIUM GATHERUM
Genre: Death Metal
Label: Lifeforce Records
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Lineup  |  Trackliste

Könnte so aussehen, ob die finnischen Melo-Dark-Deather sesshaft werden. Zwei Alben hintereinander bei der gleichen Plattenfirma ist erst einmal in der Karriere von Markus Vanhala (einzigem verbliebenen Gründungsmitglied) & Co. passiert. Der Doppelschlag „Stuck Here on Snake's Way“ (2007) und „The Redshift“ (2008) erschien bei Candlelight Records. Jetzt also die nächste Dualität, nach dem sensationellen „New World Shadows“, sind OMNIUM GATHERUM auch auf „Beyond“ Lifeforce Records treugeblieben.

Sensationell hab ich im Zusammenhang mit „New World Shadows“ schon erwähnt, eines der Highlights des Jahres 2011, „Beyond“ ist auch stark, ganz die Magie und Einzigartigkeit seines Vorgängers kann der 10-Tracker aber nicht versprühen. Versteht mich nicht falsch, die Finnen wissen noch immer wie man im Dunstkreis aus Melo-Death und Dark Metal fantastische Songs schreibt, der de-facto Opener „New Dynamic“ z.B. hat sogar Suchtpotential, auch weil er das zum Niederknien schöne Gitarrenthema des Intros „LuoTo“ weiterverarbeitet, aber in Summe hat die zum Sextett angewachsene Band (neu dabei ist seit 2011 ist Gitarrist Joonas Koto [ex-TO/DIE/FOR]) doch zu viele Kitsch-Passagen eingebaut.

„Who Could Say“ ist so ein Totalausfall, süß-klebriger Pop-Appeal, eine kitschige Melody-Line, schwülstige Momente von vorne bis hinten, ein absolut unwürdiger OMNIUM GATHERUM Beitrag. Auch „In The Rim“, ansonsten ein AMON AMARTH angehauchter Melo-Death Happen, verzettelt sich während seiner acht Minuten zu oft in Akustikpassagen, die noch dazu von ziemlich schrägem Klargesang begleitet werden. Auch die poppig-angehauchten Keyboard-Sounds in „The Sonic Sign“ hätten definitiv nicht sein müssen, ist der Track doch einer der schnellsten auf „Beyond“ und wäre ohne den unnötigen Kitsch gar als Highlight durchgegangen. Wie das alles besser umzusetzen gewesen wäre beweist „Formidable“, wo die Finnen-Bande auch mit Akustik-Parts herumhantiert, diese werden aber von abgrundtiefen Growls und einer beklemmenden Gesamtsituation sozusagen vor dem Untergang gerettet.

Dort wo „New World Shadows“ alles überragend und überzeugend agierte, schwächelt „Beyond“ an manchen Stellen. Neben wirklich herausragendem Melo-Death Stoff mit reichlich dunklem Anstrich und einem erneut atemberaubend tief-growlenden Jukka Pelkonen, stehen auch diverse Songmusterl die einfach zu sehr auf schnöde Eingängigkeit für pubertierende Teenagerinnen zugeschnitten sind. Gutes Album, welches sich aber mit dem bärenstarken Vorgängerwerk in etlichen Phasen nicht messen kann.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (12.02.2013)

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