Fliptop Box - Anxiety’s Manifest

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VÖ: 04.04.2012
Bandinfo: FLIPTOP BOX
Genre: Progressive Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Die griechische FLIPTOP BOX – was für ein Name – balanciert nach eigenen Angaben „auf dem schmalen Grat zwischen Rock/Metal/Post Grunge“.
Der Opener „Lost“ kommt dann auch als Track daher, dessen Grunge-Nähe unverkennbar ist. Fette Gitarrenriffs auf der einen, klagender Gesang und ein immer wieder schleppender Rhythmus prägen den Song.

Im fast genau gleichen Tempo trudelt „Scarface God“ ein. Beim ersten Takt erwartete ich schon eine Punk-Nummer, die richtig abgeht. Nach einer Minute wurde ich dann erhört – es kommt ein Zwischenteil, der genau diese Erwartung erfüllt. John P’s Stimme passt hier wunderbar, auch die Chorals erinnern an die wilden Achtziger.

„Stoned Side Boy“ – hier kommt die Metalfraktion zum ersten Mal auf ihren Geschmack. Allerdings gehen sie auch hier nicht so straight und Vollgas ab. Die Helenen scheinen es mit den durchbrochenen Tempi zu haben.

Das Album wächst übrigens mit der Anzahl Durchgänge, die man sich anhört. Mit jedem weiteren Mal gefällt es mir besser. Was beim ersten Anhören etwas seltsam klingt, wird nachher sinnvoll, passt und macht die Geschichte rund.

„Wings“ ist dann wieder sowas von grungig, die Stimme dermaßen cool, die Tempiwechsel so cool – das ist einer der Favoriten auf dem Album. Zudem kommt erstmals richtige Power rüber.

Als eigentliche Powerballade folgt „Close My Eyes“, allerdings überzeugen die Gitarrensoli nur bedingt, sie passen rhythmisch nur bedingt. Dann wieder eine Portion Mischsalat namens „Withered Dreams“ – etwas seltsam und nicht wirklich hervorstechend. Die Gesamtstimmung und der Gesang sind eher düster, leicht deprimierend.

Mit einem Bass-Intro und fetten Riffs und bringt sich „Invasion“ ein. Die Leadgitarrre dominiert den Song und bietet einen guten Kontrast zur fast weinerlichen Stimme.

Das Metalbrett – wenigstens teilweise – ist „Bury Your Dead (In Me)“, allerdings gibt es auch hier wieder die gewohnten Tempowechsel. Es ist nicht so, dass man um das Ende beten müsste, auch wenn der letzte Track „Pray“ heißt. Das Stück ist mein zweiter Favorit. Einfach cool, eine neue Stimmvariante, unbeschwertes und leicht stranges Musizieren. Wieder Breakdowns, dann aber auch ein psychedelischer Ausklang, der an „Ummagumma“ von PINK FLOYD erinnert.

Alles in allem gefällt mir das Album der Griechen, obwohl es nicht direkt meine Musik ist. Der Silberling ist aber kreativ, intelligent und humorvoll. Und das musikalische Handwerk mit einer Portion Ironie beherrschen die Mannen eh.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Danny Frischknecht (27.01.2013)

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