Septicflesh - Mystic Places Of Dawn (Re-Release)

Artikel-Bild
VÖ: 18.01.2013
Bandinfo: SEPTICFLESH
Genre: Melodic Death Metal
Label: Season of Mist
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

SEPTICFLESH waren immer schon irgendwie anders. Eigenwillig. Kauzig. Stur. Fernab von Konventionen. Außerhalb aller Grenzen. Die letzte Veröffentlichung "The Great Mass" aus dem Jahr 2011 hat dies damals auf beeindruckende, aber auch schwer verdauliche Art und Weise bewiesen.

Mit der Wiederveröffentlichung ihres Frühwerks "Mystic Places Of Dawn" machen SEPTICFLESH deutlich, dass sich die Band nicht für ihre Vergangenheit schämt. Warum sollte sie auch? Die Frühphase von SEPTICFLESH ließ bereits deutlich erkennen, in welche Richtung man in Zukunft gehen würde, auch wenn sich die Ausrichtung der Band damals noch vom heutigen Status Quo unterscheidet. Nachzuhören sind die Anfänge der dunklen Griechen auf der an dieser Stelle besprochenen Veröffentlichung, die neben dem Debütalbum "Mystic Places Of Dawn" aus dem Jahr 1994 auch noch die allererste EP aus dem Jahr 1991 namens "Temple Of The Lost Race" umfasst.

Und wie bereits angedeutet wurde, ist dieser Ausflug in die Frühgeschichte dieser interessanten und kreativen Band für all jene, die mit SEPTICFLESH erst seit den letzten Alben zu tun haben, eine absolute Bereicherung. Im Gegensatz zum heutigen Dark Metal mit schwarzmetallischen Einsprengseln bevorzugten SEPTICFLESH in ihrer Frühphase einen deathigeren Ansatz, der aber bereits viele Charaktertistika der späteren Schaffensperioden enthielt. Der orchestrale Touch ist zwar noch nicht in der bombastischen Art und Weise der späteren SEPTICFLESH zu hören, lässt sich aber dennoch nicht ignorieren. Diese mystische Aura, die SEPTICFLESH bis heute umgibt, lässt sich bereits auf ihren ersten Werken erkennen, wie man z.B. bei "Underwater Garden" nachhören kann. Jene ureigene Atmosphäre lässt sich auch auf dem dunklen "Morpheus The Dreamlord", sowie dem klassisch angehauchten "Mythos" ("Part I: Elegy" und "Part II: Time Unbounded") mit seiner intensiven, atmosphärisch dichten Melancholie, deutlich erkennen.

"Mystic Places Of Dawn" klingt natürlich trotz dieser Ansätze und Charakteristika rauer und härter, sowie weniger komplex und bombastisch als die neueren Werke von SEPTICFLESH. Auch wenn Christos Antoniou bereits damals mitwirkte und sich demnach die Nähe zur Klassik erklären lässt, so hörte man der Band die jugendliche Naivität manchmal noch an. Das große Talent der Band allerdings auch, obwohl man kompositorisch noch nicht auf dem heutigen Level war. In diesem Sinne: Alle Fans dieser originellen Band und auch alle Leser die dem typisch griechischen, Dark/Black Metal der 90er nahe stehen, sollen, dürfen, nein, müssen sich diese Neuveröffentlichung zulegen.



Ohne Bewertung
Autor: El Greco (14.01.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE