Unhale - Human Race

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VÖ: 26.10.2012
Bandinfo: Unhale
Genre: Metalcore
Label: 7hard
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es stimmt schon, dass Metalcore mittlerweile so ab-gehypt ist, dass nur mehr die wirklich Großen ihrer Zunft für passable Verkaufszahlen sorgen. Es stimmt auch, dass ich mich einst von der Welle dieses Hartwurst-Hybriden tragen ließ und dann – ob der Ideenlosigkeit und Redundanz in der Szene – schnell zu einem erbitterten Gegner des Bandname-mit-drei-Wörtern-und-Emo-Scheitel-Mosh-Spasten-Gehüpfe-Sounds geworden bin. Doch manchmal, ja manchmal, schaffen es tatsächlich Bands, mir aufgrund ihrer Leidenschaft, ihres Grundtalents und ihrer hörbaren Hingabe zur Musik einen Wohnzimmer-Windmühlen-Tritt zu entlocken – im Falle von UNHALE liegt das aber nicht aufgrund unserer gemeinsamen steirischen Heimat. Das wäre zu viel der Protektion!

Vielmehr verstehen die sechs Krachbengel aus dem weinlastigen Schilchereck Deutschlandsberg mit Qualität im Songwriting und im Sound zu überzeugen. War das 2009er Eigenproduktions-Debütalbum „Sins Overcome“ noch eine erste Selbstorientierung, ließ das von Kollege Reini etwas unterbewertete EP-Juwel „Failed Utopia“ (2011) schon erstmals den Sturm im Wasserglas erkennen, der sich hinter den unschuldigen Gesichtern des Sextetts versteckt. Die darauf vertretenen Tracks „No Gods, No Heroes“, „Eternal“ und eben „Failed Utopia“ treten nämlich auch auf der zweiten Full-Length „Human Race“ noch gewaltig Ärsche, kriegen aber Silberling-intern gewaltige Konkurrenz.

In den Kernöl-Land bekannten Audio Riot Recording Studios in Bärnbach eingeholzt, wurde das gute Ding von Fachpersonal in Deutschland so fett gemixt und gemastert, dass die druckvollen Songs dadurch sogar noch einen Zacken kräftiger auf eure Nasen knallen. Neben Doublebass-Teppichen, Breakdowns und fett-vokaler Zweistimmigkeit gibt es bei UNHALE auch anno 2012 zum Glück noch viel Melodie, wodurch sich die Steirer nicht ins eindimensionale „Bollo-Eck“ drängen lassen. Mit dem epischen „Battlecry“ und der hammerharten Schlachtplatte „Temporary Sun“ haben UNHALE auch zwei wirkliche Superkracher auf „Human Race“ geparkt.

Alles in allem ist der Labeleinstand (7Hard) der Kernölinger mehr als passabel ausgefallen – natürlich gibt’s dort und da noch gewisse Längen und Wiederholungen, aber alles in allem sind die Jungs auf einem absolut richtigen Weg – nämlich dem Weg zur heimischen Genrespitze.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (07.12.2012)

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