Marduk - Dark Endless (Re-Release)

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VÖ: 16.11.2012
Bandinfo: MARDUK
Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

Nun gut, bei vielen skandinavischen Kultbands kann man das Debütalbum als „akzeptiert und abgelegt” verbuchen. DARKTHRONEs „Soulside Journey“ etwa war nur eine grobe Experimentierwiese für folgende Großtaten, auch IMMORTALs „Diabolical Fullmoon Mysticism“ ist rückblickend betrachtet mehr Kult als gut. Zu dieser illustren Riege an späteren Jahrhundertcombos kann man auch das schwedische Panzer-Bataillon MARDUK rechnen, die vor exakt 20 Jahren nach einem längst vergriffenen ersten Demo mit „Dark Endless“ einen ersten Fuß in die Black Metal setzten. Wobei Black Metal ist das jetzt nicht unbedingt, denn in dieser Frühphase klangen Morgan Steinmeyer Håkansson (Bandgründer und nach wie vor Gitarrist) und Co. eher nach holprigem Schweden-Death mit schwarzen Einsprengseln.

Die Burschen, damals noch nicht einmal kollektiv im Erwachsenenalter angekommen, haben – szenetypisch – unter dem längst verblichenen Label No Fashion Records erst einmal versucht, das bislang vorhandene Material so schnell wie möglich auf Platte und Polycarbonat zu pressen, ohne Details zu hinterfragen. Einst als Five-Piece mit dem derzeitigen TORMENTED-Sänger Dread unterwegs, war schnell veröffentlichter Krach wichtiger, als ausgereifte Instrumentierung. Satanisch, abgründig und provokant waren MARDUK schon damals, doch erst wenn man sich „Dark Endless“ wieder in Erinnerung ruft, wird einem bewusst, welchen Quantensprung die Schweden damals bis zum ein Jahr darauf erschienenen „Those Of The Unlight“ hingelegt haben.

Das Bemühen, möglichst aggressiv durchs Unterholz zu bolzen ist zwar vorhanden, die Umsetzung aber noch verbesserungswürdig. Gewisse Songs haben aber schon damals angedeutet, dass mit MARDUK noch zu rechnen sein wird. Das vielseitige „The Sun Turns Black As Night“, das Blast-Gekloppe bei „The Funeral Seemed To Be Endless“ oder das hochmelodische “Holy Inquisition“ hatten aber schon frühen Krach-Charme. Die immens kurze Spielzeit von 30 Minuten wurde bei diesem Re-Release von Century Media übrigens durch reichlich obskure und soundtechnisch furchterregend dürftige Livesongs und „Within The Abyss“ aus einer Proberaumsession von Dezember 1990 aufgefettet. Wer hier kein Die-Hard-Fan ist, braucht die Songs gar nicht anzuspielen. „Dark Endless“ macht sich gut in der Sammlung, ist aber weder notwendig, noch stilbildend für den weiteren Karriereverlauf MARDUKs.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (06.12.2012)

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