Sepultura - Dante XXI

"Unsere Chance heute besteht darin, Fehler einzugestehen, daraus zu lernen und das Gelernte zum Guten hin anzuwenden." Diese gehaltvollen Worte Derrick Greens treffen nicht nur auf das neue Album der Seps zu. Man nahm sich Zeit, konzentrierte sich auf wesentliches, heisst es. Ein 15 Jahre zurück liegendes Leseereignis für Sänger Green ist schlussendlich zu einem kraftvollen Lebenszeichen angewachsen, Dantes "La Commedia" beschert uns spritziges Trash (viel) und Core (weniger) Vergnügen wie seit "Chaos A.D." nicht mehr. Das hätte sich der Alighieri nicht träumen lassen, wie erfreulich das Behandlungen durch SEPULTURA für die Ewigkeit geschaffen werden, und auch nie ohne eine ehrlich gemeinte Huldigung und sehr starker eigener Note, was letztlich auch die Revolusongs zu einem Highlight werden liess.

Die Band, die kränkelnd den Roots (Verkaufs)erfolgen hinterherhechelte, indem sie Maxens Trampelpfad zu einer Autobahn für Ethnometalbands verbreiterten, gibt es nicht mehr. 2006 hat man ein Konzept, altbewährter wuchtig produzierter Metal mit seltenen, aber umso effektiveren Streicherpassagen, Celli und Bläsern, und wer jetzt sagt, dass das nichts mehr mit SEPULTURA zu tun hat, negiert schlichtweg, dass Kisser immer schon von Album zu Album leicht bis eklatant variierte. "Dante XXI" steht eigenständig dar, von alten Leistungen ist man allerdings noch weit entfernt.

Kisser: "Menschen wie Ghandi, Mandela, oder eben Bono zeigen uns, dass es neben Konsum und dem gewalttätigen Oktroyieren von Religionen, Meinungen oder Lebensweisen eben noch etwas anderes gibt, für das es sich zu leben lohnt!" - Das hat er aber schön gesagt... Schönes Album, ein Weg zur Wiedererlangung alter Reputation, live ohnedies sehr sehenswert, demnächst im Metalpalast Ihres Vertrauens als Support (kann doch nicht sein) von IN FLAMES.