MAMMOTH MAMMOTH - Vol. III - Hell's Likely

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VÖ: 23.11.2012
Bandinfo: MAMMOTH MAMMOTH
Genre: Punk Rock
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Es hat schon seinen Grund, dass im ach so fernen Australien prinzipiell der Hard Rock und nicht der Metal seine Regentschaft ausübt. Völlig egal ob wir jetzt von AC/DC und ROSE TATTOO aus der älteren, oder AIRBOURNE und RHINO BUCKET aus der jüngeren Generation sprechen – irgendwelche, uns unbekannte Koala- oder Känguru-Keime müssen die Burschen da unten über die letzten Jahrzehnte absorbiert haben, ansonsten ist dieser hohe Grad an Qualität nicht zu erklären. Angenehmerweise NICHT im Fahrwasser der eben Genannten liegt das Melbourne-Kollektiv MAMMOTH MAMMOTH, das mit dem offiziellen Debütalbum „Vol. III – Hell’s Likely“ gleich auf mehreren Ebenen zu überzeugen weiß.

Das beginnt beim traumhaften „ich steh auf laszive Hippie-Waldbräute“-Coverartwork (lechz…), geht weiter zu den mit Arschleck-Attitüde ausgewählten in-die-Fresse-Songs und endet mit der bewusst rohen, aber keinesfalls minimalistischen Produktion. Bei MAMMOTH MAMMOTH ist quasi jeder Song ein Treffer – und zwar mitten ins Trommelfell. Schon der einleitende Titeltrack ist ein stilsicher vorgetragener Hybrid aus MOTÖRHEAD und MONSTER MAGNET, bei „Go“ rutschen die Aussies plötzlich in Garagenrockige Gefilde ab und „Bare Bones“ ist eine astreine Punkrock-Hymne. Subsummiert also ein heiliges Triumvirat für Vollbart-tragende Flanellhemdenliebhaber mit sicherem Musikgeschmack. Die Jungs erweisen sich auch im weiteren Verlauf als perfekte Kombination aus schmierigen Südstaaten-Rednecks und geeichten Trunkenbolden mit dem Hang zur Vertonung ihres kompromisslosen Lebensstils.

Immer wieder mäandern die Rotzbengel durch die Rock-Historie und lassen dabei kaum einen Einfluss aus. Schon passend, dass MAMMOTH MAMMOTH ihre Unterschrift bei der Eisenerzer Hartschmiede Napalm Records getätigt haben, denn das einstige Trällerelsen- und Methorn-Schwing-Label hat mit Combos wie den GRAVIATORS, KARMA TO BURN oder eben MONSTER MAGNET endlich auch genug richtige Mucke am Start. Wenn es mal ganz dreckig wird, blitzen auch mal die Assel-Punks ZEKE („I Want It Too“) oder die Heavy-Metal-Ursuppe BLACK SABBATH samt KISS durch („Bury Me“). Zum (viel zu kurz geratenen) Erstling gibt’s zum Value For Money-Preis auch noch die 2008er 5-Track-EP „Mammoth Mammoth“ dazu, der man die vier Jahre Unterschied zwar deutlich anhört, die aber trotzdem ein furztrocken vorgetragenes Sauf-Rock-Brett darstellt. MAMMOTH MAMMOTH gehören schon jetzt zur Underground-Elite des wüstenbeschlagenen Stoner-Punk-Rocks. Von den Burschen wird man unter Garantie noch mehr hören.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (19.11.2012)

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