Enclave - United Desperation

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VÖ: 00.00.2012
Bandinfo: ENCLAVE
Genre: Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

ENCLAVE sind euch nicht bekannt? Willkommen im Club! Tatsächlich scheinen sich die Musiker aus Mödling und Wien außerhalb des östlichen Teils Österreichs nicht sehr präsent gezeigt zu haben. Also eine weitere amateurhafte Lokalband, die dem Rezensenten nichts als Zeit und Mühen kostet?

Nein, glücklicherweise nicht! Denn "United Desparation" ist alles andere als schlecht geworden. Der traditionell ausgerichtete Thrash Metal der Band (man schielt viel deutlicher in Richtung Heavy Metal als gen modernere Richtungen a la Death/Thrash) überzeugt bereits in vielen Punkten: Die Musiker verstehen es, gute Riffs zu ansprechenden Songs werden zu lassen. Auch wenn die großen Hits noch fehlen, so sind alle Songs ansprechend und insgesamt gutklassig. Zudem versuchen ENCLAVE doch tatsächlich nicht bloß zu rezitieren, sondern anscheinend all jene Elemente zu Songs werden zu lassen, die ihnen selbst gefallen. So lässt sich z.B. "Pitbull" irgendwo zwischen METALLICA (bzw. typischem Bay Area Metal a la DEATH ANGEL) und traditionellem Heavy Metal verorten. Auch "Master Of The Ruins" ist so ein Song, der vielleicht manchem engstirnigen Metalfan missfallen wird: Obwohl man nie gänzlich genrefremde Elemente inkludiert (nein, hier gibt es weder HipHop noch Technonuancen), so begiebt man sich zwischen die manchmal viel zu streng definierten Subgenres. Auch was die Vocals anbelangt, ist man variabel: Bei manchen vom Sänger rausgequetschten Lauten sieht man einen betrunkenen Biker vor dem geistigen Auge, in anderen Phasen lauscht man einem eher in dunkleren Spektren zu verortenden Thrashgesang, während im schlechtesten Fall etwas gequält klingende hohe Schreie losgelassen werden. Schade um diese "Ripper für Arme"-Imitation, da die Vocals in allen anderen Nuancen immer einen gewissen Charme versprühen.

Doch das soll die Freude über das Dargebotene nicht schmälern: ENCLAVE klingen wie eine Band, der das Musizieren Spaß macht. "United Desparation" ist demnach eine unterhaltsame Sache geworden, die zwar ohne große Hits auskommt, aber durchwegs Spaß macht und vor allem live sicher gefallen kann und wird. Die Band traut sich auch mal an etwas epischere Strukturen (wie bei "Beyond The Grace Of Light") heran, in denen man auch durchaus routiniert klingt. Insgesamt kommt "United Desparation" also ohne große Schwächen aus und lässt auf interessante Veröffentlichungen dieser Band in der Zukunft hoffen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: El Greco (12.11.2012)

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