Andre Matos - The Turn Of Lights

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VÖ: 19.10.2012
Bandinfo: Andre Matos
Genre: Progressive Power Metal
Label: Edel Records
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Lineup  |  Trackliste

Was habe ich mich auf das neue Studioalbum des brasilianischen Ausnahmesängers ANDRE MATOS gefreut. Der ehemalige VIPER-, ANGRA- und SHAAMAN-Fronter, der schon für viele geniale Power Metal-Songs verantwortlich zeichnet, hat nämlich bereits 2008 mit "Time To Be Free" ein unglaublich treibendes Soloalbum abgelegt und auch das zwei Jahre später erschienene "Mentalize" war nicht von schlechten Eltern und lief bei mir auf Dauerrotation. Und nun sind also schon wieder zwei Jahre ins Land gezogen und ANDRE MATOS legt mit "The Turn Of Lights" ein neues Album an den Start - also gleich ab damit in den Player und...

Na ja, eigentlich wäre ich an dieser Stelle gerne in euphorische Ausführungen übergegangen, doch nach inzwischen einigen Hördurchgängen wäre das Fazit "durchwachsen" fast schon ein wenig vermessen. "The Turn Of Lights" reiht nämlich einfach zwölf teilweise sehr uninspirierte Power Metal-Stangenwaren aneinander, wovon nach dem Ausfaden der Platte nicht wirklich viele in Erinnerung bleiben. Vor allem scheint MATOS sich in letzter Zeit viel mit seinen Genrekollegen beschäftigt zu haben, denn während "The Course Of Life" wie ein durchschnittlicher HELLOWEEN-Song (warum muss ich dabei an "Pink Bubbles Go Ape" denken?), versucht der Titeltrack irgendwie krampfhaft, AVANTASIA-Atmosphäre zu erreichen. Wenn ich mir "Gaza" anhöre, denke ich sofort an schwächere SAVATAGE und auch in weiterer Folge ("On Your Own", "Oversoul" etc.) bleiben mir die Gesangs- und Melodielinien einfach nicht im Ohr kleben.

Verstehen Sie mich nicht falsch - ein durchschnittliches ANDRE MATOS-Album, das sich zu viele Anleihen von gutklassigen Kollegen schnappt, ist an den meisten Stellen immer noch besser und interessanter als eine 08/15-Power Metal-Scheibe einer x-beliebigen Combo. Unser brasilianischer Freund muss sich aufgrund seiner erfolgreichen und superben Vorgeschichte aber einfach einen höheren Qualitätsmaßstab gefallen lassen und diesen erreicht "The Turn Of Lights" leider zu keiner Sekunde. Das Album ist nette Durchschnittskost, die man sich gern auf der Fahrt zur Arbeit anhört, mich umzuhauen vermag diese Platte aber leider nicht. Bleibt nur zu hoffen, dass MATOS die Kurve beim hoffentlich nächsten Mal wieder besser erwischt und an Glanztaten wie "Time To Be Free" anknüpfen kann. Dieser Platte hängt nämlich ein schaler Nachgeschmack an, den man nicht so schnell wieder los wird...



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: mat (30.10.2012)

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