AT THE SKYLINES - The Secrets To Life

AT THE SKYLINES waren wohl zur richtigen Zeit am richtigen Ort – wer kann schon von sich behaupten, den ersten Longplayer gleich bei Roadrunner veröffentlicht zu haben? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Zu allem Überfluss verspricht das Debut der Amerikaner dann auch noch nichts weniger als „The Secrets To Life“.

Die kommen aber erstaunlich platt daher. Das Quintett aus South Carolina geht nämlich trotz gegenteiliger Beteuerungen alles andere als innovativ zu Werke und spielt in erster Linie technisch sauberen und formal einwandfrei gemachten, wenn auch breakdown-lastigen Metalcore, den man so aber erstens seit Jahren kennt und zweitens schon wesentlich eingängiger gehört hat. Zwar schielt die Band mit Refrains klebrig wie Kaugummi in die Emo-Ecke und schreckt auch vor gelegentlichen Elektro-Elementen nicht zurück, echtes musikalisches Neuland betritt man mit aufgepappten Versatzstücken anderer Genres aber eben nicht. Der Versuch, die im Metalcore eng gesteckten Vorgaben etwas aufzuweichen, scheitert nicht zuletzt daran, dass AT THE SKYLINES sich anscheinend nicht getraut haben, ihren Sound wirklich in eine elektronische Richtung zu entwickeln, weshalb die an und für sich guten Ansätze im besten Fall den Stellenwert von Spielereien einnehmen und nie im Vordergrund stehen. Am überzeugendsten an „The Secrets To Life“ ist die Produktion, für die man sich Melodic Death-Veteran Fredrik Nordström ins Boot geholt hat.

Fazit: Anno 2012 spielen AT THE SKYLINES technisch versierten, aber im Endeffekt belanglosen Edelkitsch für ein Publikum, dem ich altersbedingt nicht mehr angehöre. Das ist – unter den richtigen Voraussetzungen – durchaus als Kaufempfehlung zu werten. Für ältere Semester entpuppen sich „The Secrets To Life“ aber als dieselben alten Binsenweisheiten, die einen dann letztlich auch kein Stückchen vorwärts gebracht haben.