S-Core - Into The Deepest

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VÖ: 25.09.2012
Bandinfo: S-Core
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Noisehead Records
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So kann man sich vergreifen.
Das neue S-CORE-Album "Into The Deepest" war doch bei uns tatsächlich unter "Power Metal" abgelegt. Und nachdem ich im Herzen nach wie vor Dauerwellenträger bin, lag nichts näher als mich dem nächsten Stück melodiösem Metal zu widmen.

Ui - ging das daneben.
Was ich da anfangs hörte, ließ mich erzittern, Core-Gesänge. Gar nicht meins.

Doch zum Glück lag ich hier falsch. Die Band nennt das, was sie seit 1998 macht, Power Core. Ich schubladisiere es in Modern Metal mit Sludge-Anteilen.

Soll heißen, sehr groovige, auch ausladende Kompositionen mit einem - nennen wir es recht modernen - Gesang drüber.

Die Stimme haut mich nicht wirklich vom Fuß der Säule, was mich aber wirklich begeistert, sind die beinahe doomigen, Sludgeparts im Gesamtsound. Sehr zäh, sehr südstaatenlastig. Und das von Franzosen, welche in den letzten Jahren eher nicht in diesen Gefilden gewildert haben.
Kein Anflug von dissonantem Black Metal und Hirnzerstörern, wie sie so oft aus dem Westen des Kontinents kommen.

Viel mehr eben zäh und grooviger, bisweilen moderner Metal. Immer wieder mit ganz ruhigen Einflechtungen, die dem Gesamtsound beinahe epische Ausmaße angedeihen lassen. Mächtig melodiöse Spannungsbögen wie im Mittelteil von "My Guardian Angels -In Memoriam Part II-" verhelfen dem Sound der Franzosen zu einer deutlich erhöhten Halbwertszeit, machen Lust darauf, sich das Album gerne auch ein zweites und drittes Mal aufzulegen.

Ein wenig verspielt gibt man sich dann auch immer wieder, gute Musiker sind die Burschen auf jeden Fall und, wie schon gesagt, Lieder können sie auch schreiben.
Auf beinahe einer Stunde ist kein Ausfall zu verzeichnen. Nicht alles veranlasst einen dazu mit nacktem Oberkörper durch die Vorgärten zu stoben, aber vieles ist einfach stark auf dem Album.
Es wird sehr oft neben dem Groove auch mit Atmosphäre gearbeitet und das ist wohl das - Achtung! – Alleinstellungsmerkmal des Albums.

Die Scheibe wächst. Was anfangs noch nicht so zündet, vermag über die Distanz durchaus zu begeistern. Das Album wächst.
Ah ja, hab ich schon gesagt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (14.10.2012)

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