Mark Protze - Peak Days

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VÖ: 00.00.2012
Bandinfo: MARK PROTZE
Genre: Instrumental / Shred / Fusion
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

MARK PROTZE - wie ich zugeben muss, nicht unbedingt ein Name, der mir geläufig wäre. Und doch, es liegt mir Musik eines Mannes mit ebendiesem Namen vor, und zwar ein Album mit dem Titel "Peak Days". Das Besondere daran? Nun, es handelt sich dabei um den Soundtrack zu einer Kletter- und Kraftsport-DVD. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch; und bemerkenswert ist vor allem die Tatsache, dass der Soundtrack dieser DVD auch noch als separater Release erhältlich ist. Und genau diesen wollen wir uns heute näher ansehen.

Zunächst ein paar Worte zu MARK PROTZE: Der - Berufsmusiker aus Wolfsburg - hat nämlich an der Jazz- und Rockschule Freiburg studiert, bereits während des Studiums in Cover-Bands gespielt und sich nach dem Studium ganz seinem Hauptinstrument, der Gitarre, verschrieben. Und dass er die beherrscht, das zeigt er auf "Peak Days" mehr als einmal in Form von pfeilschnellen Soli. Doch auch an Piano und Synthesizer ist er nicht unbedarft, denn so mancher Track des Albums lebt eher von atmosphärischen Synth-Sounds denn von der krachenden Gitarre.

Handwerklich, das merkt man, geht hier also alles in Ordnung. Doch wie soll man ein solches Album angemessen besprechen, liegt doch der Fokus auf der Begleitung von Bildmaterial und nicht auf der alleinigen Unterhaltungstauglichkeit der Musik selbst. Diese ist nämlich - das muss man leider sagen - nur bedingt gegeben. So spielt sich MARK PROTZE mal durch rockige Riffs, mal durch leicht funkige Beats; zwischendurch gibt's auch mal epische Momente in bester QUEEN-Tradition und dann werden wieder leicht seltsam anmutende Samples eingebaut. Nein, an Abwechslung mangelt es den "Peak Days" sicher nicht - aber als Stand-Alone-Album ist "Peak Days" auch nicht wirklich geeignet.

Ich vermute als Untermalung zum gleichnamigen Trainings-Video ist der Soundtrack sicher mehr als tauglich - nur für das soundverwöhnte Metaller-Ohr ist der gar künstliche Drumcomputer freilich eine Qual, auch der rauschige Gitarrensound aus dem Homerecording-Studio und die noch dazu nicht immer ganz tight arrangierten Tracks tun ihr Übriges, um das Hörvergnügen doch deutlich zu trüben. Leider, so muss man sagen, klingt "Peak Days" zu seinen schwächeren Momenten nicht viel besser als eine frühe Demoproduktion aus dem Heim-PC und die soundmäßig stärksten Augenblicke hat das Album eher dort, wo gerade keine Gitarren im Soundbild auftauchen, sondern die Synth-Sounds dominieren - denn dort passt deren Künstlichkeit; bei den rockigen Passagen vermisst man doch die Authentizität eines echten Drumkits und eines ordentlich abgestimmten Sounds.

Es ist sicher ein nettes Experiment, dieser Soundtrack-Release zu einem Sport-Video, und eine interessante Idee - als alleinstehender Release ist "Peak Days" aber musikalisch oftmals zu nichtssagend, weil sich vermutlich dem Bildinhalt unterordnend und andererseits auf Grund der schwachbrüstigen Produktion auch kein wahres Hörvergnügen. Ich will hier MARK PROTZE keinesfalls sein Talent an seinen Instrumenten absprechen, das definitiv vorhanden ist, und als Begleitung und Hintergrundmusik zu einem Video sind die Tracks auf "Peak Days" auch absolut brauchbar, was gerade die späteren Nummern auf dem Album, wie etwa das "Peak Days Keys", das ROCKY-mäßige "Peak Days Theme" oder das mit beeindruckenden Flitzefinger-Soli aufwartende "Battle Traverse" zeigen; doch um wirklich Aufmerksamkeit als Release auf Grund reiner Musikalität zu erregen, passiert hier einfach auf weiten Strecken zu wenig und um an die Instrumental-Zauberei von Meistern wie STEVE VAI oder JOE SATRIANI heranzukommen, wird es wohl noch etwas Feintuning brauchen.



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Dragonslayer (02.09.2012)

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