REPUGNANT - Hecatomb (Re-Release)

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VÖ: 10.08.2012
Bandinfo: REPUGNANT
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Hammerheart Records
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Lineup  |  Trackliste

Kundige Metalfreaks wissen es – Sommerloch und Weihnachten bedeutet traditionell Re-Release-Zeit. Nicht anders ist es auch in diesem Jahr, wo sich vor allem die Holländer von Hammerheart Records an mehr oder weniger tollen ollen Kamellen vergreifen, um sie auch der jüngeren und sammelwütigen Klientel erwerbbar zu machen. In diesem Fall geht es um die schwedischen Death/Thrasher von REPUGNANT, die neben der hier vorliegenden 2001er EP „Hecatomb“ vor allem mit dem obertrven „Epitome Of Darkness“ (ursprünglich 2003) glänzen konnten, sich dann aufgrund vieler Line-Up-Probleme auflösten und 2010 völlig überraschend für ein paar Festivals reformierten. Ob es da auch noch mal neues Material zu hören geben wird? Man weiß es nicht. Noch nicht.

Von der „Hecatomb“-Besetzung ist übrigens nur noch Bandgründer, Sänger und Gitarrist Mary Goore übrig, der schon damals Hirn und Herz hinter diesem leckeren vier-Song-Vinyl (die Polycarbonat-Version kommt mit sechs Songs um die Ecke) war. Geboten wurde bereits damals Retro-Death/Thrash vom allerfeinsten, denn vom horrös-filmscorigen „Intro“ weg beriefen sich REPUGNANT bereits klar und deutlich auf die beginnenden 1990er Jahre, als Landsmänner wie DISMEMBER, ENTOMBED oder GRAVE den Todmetall aufwühlten. „From Beyond The Grave“ kann daher auch heute noch als rasantes Vorzeigestück schwedischen Brutalo-Stahls herangezogen werden. Die flirrenden Gitarren, die bewusste Hektik und das hintergründige Gekeife beweisen eindeutig, dass die Jungs aus Stockholm und nicht aus Göteborg stammen.

Roh, brutal und kompromisslos – die großartige Formel, die heute leider viel zu oft in Vergessenheit geraten ist klingt auch beim rasanten „Morbid Ways“ und dem sträflich unterschätzten, weil besonders nach Sunlight Studios klingenden „Rapturous Genocide“ deutlich durch. Mit dem CELTIC FROST-Cover „The Usurper“ haben REPUGNANT kurz vor dem „Outro“ übrigens noch einen wirklich wertvollen Schatz versteckt, denn die Version des ungestümen Schweden-Kollektivs mit den MISFITS-Gedenkfrisuren steht dem Original der göttlichen Schweizer um wenig nach. Ein kleines, aber feines Kleinod aggressiv-roher Schwedentonkunst, die kuttentragende Puristen mit Sicherheit etwas leichter durch den ungeliebt heißen Sommer bringt. Und wer weiß – vielleicht gibt’s mit der Neubesetzung ja doch auch noch ein Comebackalbum?



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (03.08.2012)

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