Dying Fetus - Reign Supreme

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VÖ: 29.06.2012
Bandinfo: DYING FETUS
Genre: Death Metal
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste

Die schnellsten sind sie nicht, dafür präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Wenn Glatzkopf und Grunzpapst John Gallagher wieder mal Bock kriegt, für seine Kulttruppe DYING FETUS Material zu schreiben, dann kann man schon im Vorfeld davon ausgehen, dass es zu den Highlights des jeweiligen Death Metal Jahres zählen wird. Das war nur einmal nicht so („War Of Attrition“, 2007) – in der Intensität können maximal CANNIBAL CORPSE, DEICIDE oder MISERY INDEX von einer ähnlich hohen, dauerhaften Qualitätsdichte sprechen. Mit „Reign Supreme“, dem mittlerweile siebenten Studioalbum in 21 Bandjahren hat das Brachial-Trio wieder voll ins Schwarze gerifft.

Das beginnt schon beim megatechnischen Opener „Invert The Idols“, wo der gute alte Gallagher wieder einmal dermaßen bahnbrechend über das Griffbrett fiedelt, dass auch langjährigen Maniacs immer wieder die Fressluke offen bleibt. Das stets vitale Geheimrezept von DYING FETUS – nicht nur auf Technik zu bauen, sondern auch stets eine Mörderladung Groove in die Kompositionen zu packen – funktioniert hier wieder speziell gut, denn das ungemein wendige „Subjected To A Beating“ kann fast schon als Albumhighlight herangezogen werden. Unmenschliche Blastbeat-Einlagen, Doublebass-Dauerstakkato und das unmenschliche Gegurgel von Meister John vermischen sich mit klirrenden Gitarren und erinnern am ehesten an eine Kreuzung aus MISERY INDEX und SIX FEET UNDER auf Speed. Die kompakt komprimierten Instrumentalspuren machen hochtechnische Songs wie „Second Skin“ oder „Dissidence“ zum wahren Hörvergnügen – nicht jede Band in diesem Segment schafft es, sämtliche Instrumente auch wirklich gut und schön durchklingen zu lassen.

Am besten gefallen mir die sterbenden Föten ja immer noch, wenn sie die alles vernichtenden Groove-Säge auspacken und ihre niemals aussterbenden Hardcore-Vibes in den Sound einfließen lassen. Deutlich zu hören bei „In The Trenches“ oder bei „From Womb To Waste“. DYING FETUS sind aber niemals faul und bieten der Klientel eine gewohnte Mischung aus Schädelspalter-Riffs, irrsinnigen Soli-Einlagen und galaktischen Blastattacken. Irgendwie klingt „Reign Supreme“ noch wesentlich aggressiver, angepisster und vor allem deutlich schneller als der Vorgänger „Descend Into Depravity“. Das ist auf jeden Fall gut, den in Kombination mit dem wirklich arschgeilen, für FETUS-Verhältnisse ungewohnt gezeichneten Coverartwork legen die Jungs ihren ewigen (und für mich etwas besseren) Konkurrenten von MISERY INDEX wieder mal gewaltig was vor. Fuck Yeah – brutale Scheiße!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Robert Fröwein (20.06.2012)

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